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Goethes Freundin Weimarer Schau zu Charlotte von Stein

Die Nachwelt verbindet Charlotte von Stein mit Goethe. Dass sie eine der zentralen Persönlichkeiten der Weimarer Klassik war, ist weniger bekannt. Dies soll eine Ausstellung ändern.

18.01.2017, 15:25

Weimar (dpa) - Um die Beziehung zwischen Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Charlotte von Stein (1742-1827) ranken sich viele Spekulationen: War ihre innige Verbundenheit im ersten Weimarer Jahrzehnt des Dichters nur platonischer Art oder verbarg sich mehr dahinter?

Die Ausstellung "Charlotte von Stein - Schriftstellerin, Freundin, Mentorin" im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar will sie zu ihrem 275. Geburtstag darauf nicht reduzieren. Das Archiv - es besitzt wichtige Teile ihres Nachlasses - werde die Eigenständigkeit, das Interesse an Kunst und Wissenschaft und ihre Leistungen als Autorin und Zeichnerin zeigen, teilte die Klassik Stiftung am Mittwoch mit.

Charlotte von Stein sei eine außergewöhnliche Frau und eine der wichtigsten Persönlichkeiten des klassischen Weimar gewesen. Sie war Vertraute der herzoglichen Familie sowie Freundin Goethes, Wielands, Herders und des Ehepaars Schiller.

Gezeigt werden Erinnerungstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe. Die Verbindung von Anteilnahme und nüchterner Sachlichkeit kennzeichne ihr Wesen. In zehn Ehejahren brachte sie sieben Kinder zur Welt, von denen die vier Mädchen starben.

Erstmals gezeigt werden ein Band mit Briefen Goethes an die Freundin aus den Jahren 1779/80 sowie sein Reisetagebuch aus Italien für Charlotte von Stein. Von ihr selbst ist unter anderem die von ihr korrigierte Reinschrift zu ihrer antiken Tragödie "Dido" zu sehen. Schiller nannte das Werk poetisch und wollte, dass es veröffentlicht wird, was zu ihren Lebzeiten jedoch nicht geschah.

Leihgaben vom Deutschen Literaturarchiv Marbach und des Frankfurter Goethe-Haus ergänzen die Exponate der Klassik Stiftung. Darunter ist ein seltenes Porträt von Charlotte von Stein, eine Silbernadelradierung unbekannten Datums.

Briefe Goethe an Charlotte von Stein