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Sanierung der Kölner Bühnen verzögert sich

Wieder verschlingt ein großes Bauprojekt viel mehr Zeit und Geld als ursprünglich gedacht. Dabei wird das Kölner Opern- und Schauspielhaus noch nicht mal neu gebaut, sondern nur saniert.

27.11.2015, 14:56

Köln (dpa) - Die Sanierung der Kölner Bühnen wird mindestens drei Jahre länger dauern und wenigstens 100 Millionen Euro mehr kosten als geplant. Das aus der Nachkriegszeit stammende Gebäudeensemble aus Opern- und Schauspielhaus sollte ursprünglich in diesem November wiedereröffnet werden, doch im vergangenen Sommer musste die Stadt mitteilen, dass dieser Termin nicht zu halten sein würde.

Zuletzt war mit einer Wiedereröffnung Ende 2017 gerechnet worden, doch am Freitag wurde nun deutlich, dass es noch bis mindestens Ende 2018 dauern wird. Einen neuen Termin wollte Oberbürgermeisterin Henriette Reker zwar nicht nennen, doch sie sagte: Was ausdrücklich nicht funktionieren wird, das ist die Spielzeit 2017/18. Die Verzögerung werde eine Kostensteigerung von 40 bis 60 Prozent nach sich ziehen. Bisher waren die Kosten mit 288 Millionen Euro angegeben worden, so dass sich schlimmstenfalls eine Summe von mehr als 460 Millionen Euro ergeben könnte. In jedem Fall aber belaufen sich die Mehrkosten auf über 100 Millionen Euro.

Die Verzögerung bis mindestens 2018 bedeutet, dass die Oper noch einmal in eine neue Übergangsspielstätte umziehen muss. Ihr jetziges Ausweichquartier, das Staatenhaus, steht nur bis zum Ende der Spielzeit 2016/17 zur Verfügung. Opernintendantin Birgit Meyer sagte, trotz aller Widrigkeiten habe sich die neue Spielzeit im Staatenhaus gut angelassen. Es habe tolle Kritiken für neue Premieren gegeben, und die Oper erfreue sich großen Zuspruchs durch das Publikum.

Das Kölner Opernhaus aus den 50er Jahren steht unter Denkmalschutz. Das Schauspielhaus von 1962 sollte ursprünglich durch einen Neubau ersetzt werden, doch Kölner Bürger sammelten dagegen 50 000 Unterschriften und verhinderten so den Abriss.