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Bürgermeisterwahl „An Ideen fehlt es uns nicht“

Zwei Bewerber wollen Bürgermeister der Hohen Börde werden. Die Volksstimme stellt sie vor. Heute: Steffi Trittel (parteilos).

Von Detlef Eicke 15.09.2016, 01:01

Hohe Börde l Die Gemeinde Hohe Börde habe sich gut entwickelt, ist sich Steffi Trittel sicher. Dafür ist die Gemeinde 2014 mit dem europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in der Dorferneuerung ausgezeichnet worden. Die seit 2010 amtierende Bürgermeisterin spricht nach Gründung der Gemeinde von einem guten Start, da die Gemeinderäte zielorientiert und wertschätzend miteinander gearbeitet hätten. „Außerdem ist es uns gelungen, mehr Einnahmen als geplant zu erzielen. So war es uns möglich, viele Dinge in Angriff zu nehmen, die andere Gemeinden nicht stemmen konnten“, weiß Steffi Trittel. ‚„Als langjährige Hauptbuchhalterin bin ich im Umgang mit Finanzen vertraut. Mein Ziel ist mit Blick auf die finanzielle Lage der Gemeinden in der Zukunft, gemeinsam mit dem Land eine bessere Ausstattung zu erreichen. Unser Haushalt soll solide und gerecht geführt werden.“

1992 übernahm sie die Leitung des Verwaltungsamtes Nördliche Börde, war dann Stellvertreterin der Hohen Börde nach der Fusion, von 2006 bis 2009 Leiterin des gemeinsamen Verwaltungsamtes. 2010 wurde sie Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde.

14 Einzelgemeinden seien zu einer funktionieren Gemeinde zusammengewachsen, sagt Steffi Trittel, die parteilos ist. Sie möchte weiterhin als Bindeglied zwischen Politik, Wirtschaft und Verwaltung wirken und auf Kontinuität ihrer Arbeit setzen. „An Ideen fehlt es uns nicht. Wir haben 250 Mitarbeiter, sind ein recht großer Arbeitgeber, der professionell geführt werden muss“, macht die Bürgermeisterin deutlich. Dazu gehöre solides Wirtschaften in allen Bereichen. Ein jährlicher Etat in Höhe von etwa 20 Millionen Euro steht für Pflichtaufgaben und freiwillige Leistungen zur Verfügung. „Wir wollen die kommunale Selbstverwaltung wieder in unsere eigenen Hände bekommen. Dann werden sich neue Handlungsspielräume öffnen, die ich mit den Gemeinderäten und zum Beispiel auch mit Kinderparlament und Seniorenbeirat besprechen werde“, formuliert Trittel.

Familien mit Kindern würden zuverlässige Bildung und Betreuung ihres Nachwuchses erwarten. Dem werde Rechnung mit der Beibehaltung der Kitas getragen. „Kinder können bis zum sechsten Lebensjahr in all unseren Ortschaften diese Einrichtungen besuchen“, sagt die Bürgermeisterin. Für die Schulstandorte gelte, täglich qualitativ hochwertige Bildung anzubieten. In Hermsdorf wird eine neue Schule mit angrenzender Sporthalle gebaut. „Das geschieht mitten im Ort. Wir sind nicht auf die grüne Wiese gezogen, weil wir den Ortskern erhalten und nicht unnötig viel Grund und Boden verbauen wollen“, erklärt die Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Flechtinger Höhenzug zur Entwicklung des ländlichen Raumes.

Um den Wünschen der Menschen entsprechen zu können, entwickeln Kommune und Wirtschaft Projekte, die mit europäischem Geld ermöglicht werden. „Um Lebensfreude und -qualität zu fördern, sind wir dabei, die Infrastruktur zu verbessern. Der Breitbandausbau steht kurz vor Vertragsabschluss, hierfür investieren wir über eine Million Euro. Außerdem können wir zur Ortskernentwicklung über das Projekt ,Jung sucht Alt‘ über 70 Häuslebauer unterstützen, wenn sie ältere Häuser erwerben und ihnen ein modernes Gesicht verschaffen“, sagt Steffi Trittel. Das Ökobad Nordgermersleben ist unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte finanziell gefördert worden. Die Gemeinde hat auch größere Projekte gestemmt. So sind fast zehn Millionen Euro in den Bau der Umgehungsstraße B 245 in Bebertal geflossen.

Schwerpunkte sieht die Vorsitzende des Landfrauenvereins „Holli Holler“ und stellvertretende Vorsitzende des Landfrauenverbandes Sachsen-Anhalt in Klimaschutz und Entwicklung des Wirtschaftsstandortes. „Wir sind eine Kulturlandschaft, eine Region mit den besten Böden, und das wollen wir den Besuchern mit der Aktion ,Natur im Garten‘ auch zeigen.“ Trittel setzt auf Wirtschaftsbetriebe, die an ihrem Lebensstandort auch ein Betätigungsfeld haben. Dafür möchte sie Rahmenbedingungen schaffen, die in den Städten nicht gegeben sind, um weitere Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe anzusiedeln. „Wir können hier interessante Gewerbe- und ruhige Wohnstandorte vorhalten.“

Zu einem zügigen Ende im Interesse der Bürger sollen die Verhandlungen mit dem Wolmirstedter Wasser- und Abwasserzweckverband gebracht werden.

Für den 25. September wirbt sie um rege Wahlbeteiligung.