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Bürgermeisterwahl Arno Bausemer will Unbequemes angreifen

Einer der fünf Bewerber um das Bürgermeisteramt der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land ist Arno Bausemer. Wahl ist am 23. Oktober.

Von Ingo Freihorst 11.10.2016, 01:01

Hohengöhren l „Ich bin nicht in einer Partei, um etwas abzunicken, sondern um aktiv Einfluss zu nehmen“, begründet Arno Bausemer aus Hohengöhren seine Kandidatur für das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters. Seine Partei ist die Alternative für Deutschland (AfD), welcher er seit Februar angehört. Zwei seiner Anträge beim Bundesparteitag in Stuttgart waren sogar mit in das Grundsatzprogramm der AfD eingeflossen.

Fast einstimmig ist er von den Mitgliedern zum Kandidaten gewählt worden. Drei Monate hatte er bereits im Kreisvorstand gearbeitet, war für Öffentlichkeitsarbeit und Wahlkampf zuständig. Die Medien sind sein Metier, hat er doch an der Uni in Leipzig Journalistik und Politikwissenschaften studiert.

„Ich war schon immer medien-affin“, berichtet er. So hatte er sein Schülerpraktikum bei Lok Stendal absolviert und dort erste Kontakte geknüpft, was ihm später beim Offenen Kanal bei den Spielberichten zugute kam. Hier war er 15 Jahre lang Sendeverantwortlicher für den Sportbereich, zudem schrieb er Fußballberichte für Regionalzeitungen.

Doch der freiberufliche Journalist steht nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera. So hatte er als Komparse schon bei einigen Filmen mit Til Schweiger mitgewirkt, dieses Jahr spielte er im Berliner Hotel Adlon für eine amerikanische Serie mit Richard Jenkins mit. Natürlich geht er darum auch gerne mal ins Kino.

Ehrenamtlich ist er nicht nur beim Offenen Kanal, sondern seit 2009 auch als Schöffe am Magdeburger Verwaltungsgericht tätig. Pro Jahr stehen schon mal drei, vier Verhandlungstermine im Kalender.

Erfahrungen in der Parteiarbeit hatte Arno Bausemer vor der AfD über zehn Jahre in der FDP gesammelt, wo er Ortsgruppenvorsitzender im Elbe-Havel-Land sowie Kreis-Schatzmeister war. Die Entfremdung mit der Partei begann mit deren Zustimmung zur Griechenland-Rettung, ihr Wahlbetrug in Stendal brachte das Fass zum Überlaufen.

„Ich plädiere für mehr Ehrlichkeit untereinander, unbequeme Dinge müssen angesprochen und gelöst werden – schön reden kann schließlich jeder“, so die Überzeugung des 34-Jährigen. Seiner Meinung nach reicht es nicht, wegen der geplanten Vertragsverlängerung beim Flüchtlingslager in Klietz lediglich einen Brief zu schreiben. Notfalls muss man härtere Maßnahmen ergreifen.

Dieser Bundeswehrstandort müsse ebenso erhalten bleiben wie Jugendklubs oder Seniorentreffs. Auf seiner Agenda steht auch mehr Bürgernähe der Verwaltung durch wöchentliche Sprechstunden in den einzelnen Orten.

Kitas und Grundschulen sollen erhalten und ausgebaut werden. Als Gymnasiast in Schönhausen war er selbst von einer Schulschließung betroffen, die letzten Jahre musste er nach Tangermünde. „Solche Schließungen sind eine Schande, man büßt als Schüler viel Freizeit ein“, blickt er auf einen weiteren Grund für seine Kandidatur zurück. – Nun will er also wieder dort einziehen, wo er früher mal gelernt hatte.