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Aufgespießt Gefängnis kaputt, Knackis packen

In Münster ist ein Gefängnis einsturzgefährdet. Die Häftlinge müssen ihre Sachen packen.

Von Massimo Rogacki 08.07.2016, 01:01

Münster l Viele der 500 Insassen der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Münster hatten schon frohlockt: Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Gefängnismauern von ganz allein zerbröseln. Einsturz-Gefahr. Sie hatten die Rechnung jedoch ohne Anstaltsleiter Carsten Heim gemacht. Der ordnete kurz entschlossen den Umzug der kompletten Belegschaft hinter neue Schwedische Gardinen an.

Die Insassen wurden in einer Hauruck-Aktion auf verschiedene Gefängnisse der Umgebung verteilt. Nix mit Umzugsunternehmen: Die Häftlinge mussten selbst packen. Jeder durfte aber nur seine persönliche Umzugskiste mitnehmen – und die durfte keinesfalls schwerer als zehn Kilo sein. „Der Umzug ist auch für die meisten der Häftlinge ein Einschnitt“, sagt der Anstaltsleiter. Nicht zuletzt, weil der Fernseher oder das Hantel-Set aus Gewichts-Gründen erstmal im Bröckel-Knast zurückbleiben.

„Keine Sorge“, sagt Carsten Heim, „das organisieren wir später.“ Bis dahin müssen viele Häftlinge notgedrungen auf ihre Freizeit-Utensilien warten – aber die meisten haben ja Zeit ...