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Partnerschaft Trump telefoniert mit Erdogan

Unter Barack Obama war das Verhältnis eisig. Wie ändern sich unter Donald Trump die Beziehungen der USA zur Türkei?

Von Mirjam Schmitt und Martin Bialecki 08.02.2017, 23:01

Washington/Istanbul (dpa) l US-Präsident Donald Trump und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan haben sich in einem Telefonat der engen Partnerschaft beider Länder versichert. Nach Angaben des Weißen Hauses haben sie am Dienstag (Ortszeit) über die langen, engen Beziehungen ihrer Staaten gesprochen. Außerdem hätten sie die Absicht geteilt, Terrorismus in jeder Form bekämpfen zu wollen. Die türkische Staatsagentur Anadolu berichtete, beide hätten zudem vereinbart, dass der neue CIA-Chef, Mike Pompeo, am Donnerstag die Türkei besuche. Es ist seine erste Auslandsreise im neuen Amt.

Laut Anadolu verlief das Gespräch in einer ausgesprochen positiven und aufrichtigen Atmosphäre. Erdogan habe Trump Erfolg in seiner Amtszeit gewünscht. Er habe allerdings auch zum Ausdruck gebracht, dass er von den USA Unterstützung im Kampf gegen die Gülen-Bewegung erwarte, die Erdogan für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich macht. Der Anführer der Bewegung, der islamische Prediger Fethullah Gülen, lebt im US-Bundesstaat Pennsylvania. Die Türkei fordert seine Auslieferung.

Trump begrüßte nach Angaben des Weißen Hauses den türkischen Beitrag im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Auch die türkische Armee geht seit vergangenen August gegen den IS in Syrien vor. Er versicherte der Türkei außerdem die Unterstützung der USA als strategischer Partner und Nato-Alliierter.

Erdogan betonte laut Anadolu, dass die Türkei gegen die Unterstützung der USA für die Kurdenmilizen der YPG sei, die sich mit arabischen Einheiten zu den Syrischen Demokratischen Kräfften (SDF) zusammenschlossen haben und in Syrien gegen den IS kämpfen. Die YPG ist der türkischen Führung ein Dorn im Auge, weil sie enge Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei haben.