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Samba-Wettbewerb Politischer Protest gewinnt in Rio de Janeiro

Beija-Flor stellt mit ihrer Inszenierung beim Samba-Wettbewerb in Rio de Janeiro die Missstände in Brasilien dar. Damit gewinnen sie.

15.02.2018, 23:01

Rio de Janeiro (dpa) l Ein ungewöhnlich harter sozialer und politischer Protest hat den Samba-Wettbewerb beim Karneval in Rio de Janeiro gewonnen. Die Sambaschule Beija-Flor wurde am Mittwoch zum diesjährigen Sieger der traditionsreichen Samba-Show in der brasilianischen Metropole gekürt. Beija-Flor hatte in der Nacht zum Dienstag die unzähligen Korruptionsskandale in dem Land und die ausufernde Welle der Gewalt auf Rios Straßen mit einer furiosen Inszenierung an den Pranger gestellt. Bei ihrer Parade in Rios berühmtem Samba-Tempel Sambódromo ahmten die Beija-Flor-Tänzer unter anderem bewaffnete Kriminelle und ihre Opfer nach sowie korrupte Politiker und Funktionäre, denen die Geldscheine aus den Taschen quollen.

Zum 100. Jubiläum der Ersterscheinung von Maria Shelleys Roman „Frankenstein“ schickten die Macher auch eine Monsterpuppe durch das Sambódromo – diese sollte zugleich den desolaten Zustand des fünftgrößten Landes der Welt symbolisieren.