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Bildungsstudie Probleme mit Mathematik

Viele deutsche Viertklässler haben besorgniserregende Probleme mit Mathematik.

29.11.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Viele deutsche Viertklässler haben Probleme mit Mathematik und beherrschen gerade mal die Grundrechenarten. Sie sind in diesem wichtigen Fach laut Bildungsstudie TIMSS im internationalen Vergleich mit 522 Punkten (2011: 528) ins Mittelfeld abgerutscht und liegen unterhalb des EU-Durchschnitts (527). In den Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie) blieben die TIMSS-Leistungen der 4000 getesteten Grundschüler aus Deutschland mit 528 Punkten auf dem Niveau der Vorgängerstudie von 2011 – und über dem EU-Wert von 525 Punkten.

In beiden Fächern übertrafen die deutschen Zehnjährigen den weltweiten Mittelwert von gut 500 Punkten deutlich. Vor allem osteuropäische Staaten wie Ungarn oder Slowenien legten aber zu und zogen an Deutschland in den TIMSS-Rankings vorbei. Die neue Studie sei „kein Grund, in Sack und Asche zu gehen“, sagte der Dortmunder Bildungsforscher und deutsche TIMSS-Leiter Professor Wilfried Bos „Wir müssen aber sehen, dass andere Länder es besser hingekriegt haben.“ Eine Aufschlüsselung nach Bundesländern liefert „TIMSS 2015“ nicht. Bei der dritten Teilnahme Deutschlands am Vergleichstest TIMSS („Trends in International Mathematics and Science Study“) erreichte fast jeder vierte Schüler (23,3 Prozent) in Mathematik nicht die dritte von fünf Kompetenzstufen. Das Ergebnis ist noch schlechter als 2011 (19,3 Prozent). „Mathematisches Lernen in der Sekundarstufe I wird dieser Schülergruppe erhebliche Schwierigkeiten bereiten“, heißt es in der Studie.

Kinder aus den niedrigen Kompetenzstufen 1 und 2 würden „schnell den Anschluss verlieren, wenn sie in die fünfte Klasse kommen“, sagte TIMSS-Forscher Bos. Für „TIMSS 2015“ ließen sich weltweit mehr als 300 000 Grundschüler in gut 50 Staaten und Regionen testen. Die repräsentative deutsche Schüler-Stichprobe war 2015 vielfältiger als bei früheren Tests – es gab mehr Kinder mit Migrationshintergrund, deren Eltern beide im Ausland geboren wurden. Damit lasse sich ein Stück weit die Stagnation erklären, hieß es von den TIMSS-Forschern.