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Kriminalität Übergriffe gegen Frauen vor Kölner Bahnhof

Etwa 1000 Männer sollen an Silvester Frauen am Kölner Bahnhof sexuell belästigt und ausgeraubt haben.

04.01.2016, 20:15

Köln (dpa) l Eine Gruppe von rund 1000 stark alkoholisierten Männern – so beschreibt es die Polizei – hat sich in der Silvesternacht auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz völlig enthemmt und aggressiv verhalten. Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers sprach am Montag von „Straftaten einer völlig neuen Dimension“. Frauen seien begrapscht, belästigt und ausgeraubt worden, auch von einer Vergewaltigung ist die Rede.

Bei den Tätern solle es sich dem Polizeipräsidenten zufolge um Männer handeln, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum“ stammen. Die Männer sollen zwischen 15 und 35 Jahre alt sein. Konkreteres wusste die Polizei bis Montagabend nicht.

Bei der Polizei meldeten sich bislang 80 Menschen, die angaben, Opfer von Straftaten geworden zu sein. 60 Anzeigen wegen Sexualdelikten und Diebstählen liegen vor. „Wir gehen von weiteren Taten aus, die uns noch nicht angezeigt wurden“, sagte Albers. Die Ermittlungsgruppe „Neujahr“ wird aufgestockt, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Unter anderem werten sie Handyvideos und Material aus Überwachungskameras aus.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bezeichnet die Vorfälle als „ungeheuerlich“. Es könne nicht sein, dass Besucher, die nach Köln kommen, Angst haben müssten, überfallen zu werden, sagte Reker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag). Sie hat ein Krisentreffen zu den Übergriffen angesetzt.