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Diebstahl Goldmünze wurde bei Raub beschädigt

Der Diebstahl einer 100-Kilo-Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum gibt der Polizei weiter Rätsel auf.

28.03.2017, 23:01

Berlin (dpa) l Die verschwundene Goldmünze in Berlin gibt der Polizei weitere Rätsel auf. Bis jetzt konnte weder die Münze noch die Täter gefunden werden. Hier eine aktueller Stand:

Was weiß die Polizei von den Tätern?

So gut wie nichts. Die Ermittler gehen davon aus, dass es „wegen der Schwere des Objekts“ mehrere Täter gewesen sein müssen. Aufschluss erhofft man sich von einem Zeugenaufruf und Kameras in der Umgebung.

Wie konnten die Diebe in das Gebäude gelangen?

Nach bisherigem Ermittlungsstand kletterten sie von der S-Bahntrasse, direkt hinter dem Museum mit einer ausziehbaren Aluleiter auf einen Gebäudevorsprung und stiegen durch ein Fenster ein. Außer der Leiter fand die Polizei in der Nähe später auch eine Schubkarre und ein Seil. Offenbar hätten die Täter ihre Beute damit auf die andere Seite der Spree geschafft und seien dort in ein Fluchtauto gestiegen, hieß es.

Gab es Spuren am Tatort?

Zunächst erinnerte lediglich die zertrümmerte Vitrine aus Panzerglas im Münzkabinett des Museums an den Einbruch. Sie war bis zum Dienstag weggeräumt, es gab aber noch erhebliche Kratzer am Boden. Unterhalb des Gebäudes entdeckte man eine Aufschlagstelle am Bahndamm. „Das lässt für uns eindeutig den Schluss zu, dass die Münze aus größerer Höhe – drei oder vier Meter – aufgeschlagen ist und Schaden genommen hat“, sagte Wenzel.

Was können die Täter mit dieser Beute anfangen?

In einem sind sich alle Experten einig: Einfach verkaufen lässt sich die Münze nicht. „Es gibt insgesamt weltweit nur fünf Stück, die 2007 hergestellt wurden“, sagt Eike Müller, Leiter des Goldhandels beim Osnabrücker Handels- und Auktionshaus Fritz Rudolf Künker. „Es ist auf dem Markt unmöglich, solch ein Stück weiterzuverkaufen, ohne dass es Aufsehen erregt.“ Die Polizei geht deshalb davon aus, dass die Münze eingeschmolzen wird. „Gold hat allerdings einen Siedepunkt von 1064 Grad. Zudem müsste das Prachtstück für einen Schmelztiegel portioniert werden“, sagt Müller. „Das ist möglich, aber eine große Herausforderung.“

Wer kommt dafür auf?

Die Münze war die Leihgabe eines Privatmanns. Das Museum ist versichert. Die „Big Maple Leaf“, 2007 von der königlichen kanadischen Münze in fünf Exemplaren geprägt, ist aus reinstem Gold und hat einen Materialwert von etwa 3,74 Millionen Euro.