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Weihnachtsmärkte Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Zwischen Riesengeschäft und Terror: Polizei und Betreiber wollen für größtmögliche Sicherheit auf Weihnachtsmärkten sorgen.

20.11.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Angesichts anhaltender Terrorgefahr bleiben die Sicherheitsvorkehrungen auf deutschen Weihnachtsmärkten auch in diesem Jahr streng. In einigen Städten wird noch stärker kontrolliert als 2015, als die Märkte im Schatten der Anschläge von Paris standen. Demnach plant die Polizei in vielen Städten, uniformierte und zivile Beamte auf Streife zu schicken. Auch private Sicherheitsleute werden auf zahlreichen Weihnachtsmärkten unterwegs sein.

Befragte Betreiber rechnen nicht damit, dass aus Furcht Besucher ausbleiben. „Viele Leute sagen: Ich lasse mir das jetzt nicht versauen“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes, Frank Hakelberg. Für Schausteller und den Einzelhandel werden die Märkte immer wichtigere Umsatzbringer.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) betonte: „Angst muss niemand haben, aber wir alle sollten weiter wachsam sein.“ Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sagte, die Sicherheitslage habe sich im Vergleich zu 2015 „etwas beruhigt“. Damals standen die Märkte noch stark unter dem Eindruck der Terroranschläge in Paris vom 13. November.

Auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom hingegen wird es mehr Polizisten und Sicherheitsleute geben – das ist Teil eines neuen Konzepts nach den Übergriffen in der Silvesternacht. Dabei geht es nicht nur um Terrorabwehr, sondern etwa auch um Diebstahlprävention.

In Niedersachsen sind Sicherheitsdienste seit Jahren üblich, in Bremen werden sie zum ersten Mal im Einsatz sein. Ebenso im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen, wo auch mehr Polizisten unterwegs sein sollen.

Ein Hamburger Polizeisprecher sagte: „Wir wollen uns nicht einschüchtern lassen und unsere Feste so feiern, wie wir es gewohnt sind.“ Diese Ansicht herrscht auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern vor. Der Geschäftsführer des Magdeburger Markts, Paul-Gerhard Stiegler, sagte: „Wenn wir Betonsperren aufstellen und einen Zaun um den Markt bauen, machen wir doch genau das, was die Terroristen wollen.“