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Abschlussbericht Russische Rakete traf Flug MH17

Beim Absturz des malaysischen Flugzeugs starben 298 Menschen. Ursache der Katastrophe in der Ostukraine war offenbar eine russische Rakete.

13.10.2015, 12:49

Gilze-Rijen (dpa) l Das malaysische Passagierflugzeug MH17 ist im vergangenen Jahr über der Ostukraine von einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden. Dieses Ergebnis seiner Untersuchungen teilte der niederländische Sicherheitsrat am Dienstag mit. "Flug MH17 stürzte ab, weil auf der linken Seite des Cockpits ein Raketenkopf explodierte", schilderte Tjibbe Joustra, Vorsitzender des niederländischen Sicherheitsrates.

Von welchem Gebiet aus die Rakete abgefeuert wurde, teilte das Gremium nicht mit. Teile der Ostukraine werden von prorussischen Separatisten kontrolliert, die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für den Abschuss verantwortlich.

Die Schuldfrage hat das internationale Expertenteam unter niederländischer Leitung nicht untersucht. Dies ist Gegenstand noch laufender strafrechtlicher Ermittlungen.

Die Passagiere des über der Ostukraine abgeschossenen Flugs MH17 haben nach Medienberichten den Absturz ihrer Maschine kaum bewusst erlebt. Das teilten Angehörige der Opfer am Dienstag niederländischen Reportern in Den Haag mit. Sie waren zuvor vom niederländischen Sicherheitsrat über die Ergebnisse der Untersuchung zur Ursache der Katastrophe am 17. Juli 2014 informiert worden.

"Durch den enormen Luftdruck brach das Cockpit auseinander", sagte ein Mann dem niederländischen Fernsehen. "Die Passagiere hatten kaum eine Chance, das zu erleben." Innerhalb "weniger Sekunden" hätten sie das Bewusstsein verloren, sagte ein weiterer Mann dem Fernsehen.

Die Maschine der Malaysia Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur war am 17. Juli 2014 über umkämpftem Gebiet in der Ostukraine abgestürzt. Alle 298 Insassen an Bord wurden getötet. Da die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, hat das Land die Leitung der internationalen Untersuchung.