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AFD-Politiker Höcke soll in den Bundestag

Jetzt erst recht? Der umstrittene AfD-Mann Björn Höcke soll dem Willen der Basis nach in den Bundestag aufrücken.

14.02.2017, 23:01

Erfurt (dpa) l Teile der AfD-Basis in Thüringen ermuntern ihren vom Parteiausschluss bedrohten Landeschef Björn Höcke zur Kandidatur für die Bundestagswahl. Es gebe Mails, Anrufe und Wortmeldungen in sozialen Netzwerken dazu, sagte Thüringens AfD-Sprecher Torben Braga. Nach der Entscheidung des Bundesvorstandes, gegen Höcke ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten, hätten die Aufforderungen zur Kandidatur noch zugenommen. „Es gibt so etwas wie eine „Jetzt erst recht“-Stimmung“, so Braga.

Der 44-Jährige ist Partei- sowie Landtagsfraktionschef in Thüringen. Landesvorstand und Fraktion hatten den mit Zwei-Drittel-Mehrheit gefassten Beschluss des Bundesvorstandes, Höcke aus der AfD zu werfen, scharf kritisiert und sich demonstrativ vor ihn gestellt. Ein Antrag zur Eröffnung eines Parteiausschlussverfahrens gegen Höcke sei beim Landesschiedsgericht bisher nicht eingegangen, sagte Braga.

Der ultrarechte Höcke, dem lange bundespolitische Ambitionen nachgesagt worden waren, hatte im Januar überraschend erklärt, er wolle bei der Bundestagswahl im September nicht antreten. Ob er sich von den Aufforderungen zur Kandidatur beeinflussen lasse, könne er nicht sagen, sagte der Parteisprecher. Die Thüringer AfD will an diesem Samstag ihre Landesliste für die Bundestagswahl bestimmen.

Der ultrarechte Höcke hatte eine umstrittene Rede zum deutschen Geschichtsverständnis gehalten. Deshalb beschloss der Bundesvorstand am Montag, ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten. Nach Angaben Bragas ist beim Landesschiedsgericht bisher noch kein entsprechender Antrag des Bundesvorstandes eingegangen.