1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Großer Rückhalt für Steinmeier

Bundespräsident Großer Rückhalt für Steinmeier

Im Plenarsaal des Berliner Reichstagsgebäudes kommt die Bundesversammlung zusammen, um einen neuen Bundespräsidenten zu wählen.

12.02.2017, 00:00

Berlin (dpa) l Alle fünf Jahre – und manchmal sogar öfter: Die Wahl des Bundespräsidenten ist so etwas wie ein Feiertag der Republik. Wenn die 16. Bundesversammlung am Sonntag einen Nachfolger für Bundespräsident Joachim Gauck wählt, kann Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf eine übergroße Mehrheit bauen: Denn die Parteien der großen Koalition, die ihn aufgestellt haben - CDU, CSU und SPD - bringen es auf über 70 Prozent der Sitze. Die Bundesversammlung zählt diesmal 1260 Mitglieder; 630 Bundestagsabgeordnete und die gleiche Anzahl an Ländervertretern. Für Bund und Länder zusammen ergeben sich bei der CDU/CSU 539 Stimmen, die SPD kommt auf 384. Zusammen sind das 923.

Wie viele Vertreter ein Bundesland in die Bundesversammlung entsendet, hängt von der Bevölkerungszahl ab: Mit 135 Vertretern stellt Nordrhein-Westfalen die größte Gruppe, Bremen mit fünf Wahlleuten die kleinste. Sachsen-Anhalt sendet 18 Landesvertreter. Die Verteilung der Länderstimmen erfolgt gemäß den Mehrheitsverhältnissen in den jeweiligen Parlamenten.

Bekommt Steinmeier gleich im ersten Wahlgang, wie von vielen Beobachtern erwartet wird, die erforderliche absolute Mehrheit, ist die 16. Bundesversammlung voraussichtlich nach drei Stunden um 15 Uhr zu Ende.

Eröffnet wird die Bundesversammlung am Sonntag um 12 Uhr von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Die Wahl beginnt dann ohne Aussprache, es gibt also keine Bewerbungsreden. Länger dauert es aber, weil die Wahlleute in alphabetischer Reihenfolge aufgerufen werden und zu den Wahlkabinen gehen. An den Ausgabetischen erhalten sie gegen Vorlage der zuvor ausgegebenen Wahlausweise ihren Wahlschein, den sie in der Kabine ausfüllen, in einen Umschlag stecken und in die Urne werfen.

Die Wahl ist also geheim, ein Abweichen von Parteilinien nicht ausgeschlossen. Auch dürften sich insbesondere einige von den Parteien in den Bundesländern nominierte Prominente wie Sportler oder Schauspieler nicht unbedingt zur Parteiloyalität verpflichtet fühlen. Ruderin Julia Lier, die von der CDU Sachsen-Anhalt entsendet wird, gab ebenfalls keine Auskunft darüber, wen sie in Berlin wählen will. Andere deutsche Promis, die Sonntag ihre geheimen Wahlzettel abgeben, sind Schauspieler Jan Josef Liefers (Sachsen/SPD), Bundestrainer Joachim Löw (Baden-Württemberg/Grüne), Komikerin Carolin Kebekus (Nordrhein-Westfalen/Grüne), Sänger Peter Maffay (Saarland/SPD) und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer (Nordrhein-Westfalen/CDU).