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Bundespräsident Joachim Gauck will nicht mehr

Laut Medienberichten wird Joachim Gauck nicht erneut für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren. Nun entbrennt eine Nachfolgediskussion.

04.06.2016, 08:10

Berlin (dpa) l Die Union will nach "Spiegel"-Informationen einen eigenen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten nominieren, falls Amtsinhaber Joachim Gauck tatsächlich nicht mehr antritt. Kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 könnten CDU/CSU aus taktischen Gründen weder einen gemeinsamen Kandidaten mit der SPD noch mit den Grünen präsentieren, berichtete das Magazin unter Verweis auf Stimmen aus dem Umfeld von Kanzlerin Angela Merkel. Die CDU-Chefin sei sich dieser Erwartung ihrer Partei an sie bewusst.

Gauck soll sich nach Informationen der "Bild"-Zeitung gegen eine zweite Amtszeit entschieden haben. Wie das Blatt am Freitagabend unter Berufung auf politische Kreise in Berlin berichtete, will der 76-Jährige an diesem Montagabend mit Merkel bei einem Abendessen unter vier Augen in seinem Amtssitz Schloss Bellevue seine Beweggründe ausführlich erläutern. Tags darauf wolle er seine Entscheidung in Berlin der Öffentlichkeit bekannt geben.

Zu den Gründen für seinen Verzicht zählen laut "Bild" Gaucks fortgeschrittenes Alter und gesundheitliche Beschwerden. Die Sprecherin des Bundespräsidenten sagte am Abend, das Präsidialamt bleibe bei seiner Linie, zu Berichten dieser Art nicht Stellung zu nehmen.

Gauck hatte die Entscheidung über seine Zukunft bis zum Frühsommer angekündigt. Die Bundesversammlung, die das Staatsoberhaupt wählt, tritt am 12. Februar 2017 zusammen. Als aussichtsreicher Bewerber aus Unionsreihen gilt laut "Spiegel" Bundestagspräsident Norbert Lammert. Der CDU-Politiker würde demnach von der Fraktionsspitze mitgetragen und könnte auch mit der Unterstützung der CSU-Führung rechnen.

Als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten werden aber auch Aißenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) oder Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gennant. Letztere werden in CDU-Kreisen aber nicht so viele Chancen eingeräumt. Sie galt bereits 2012 als Kandidatin.