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Landtagswahl Wer macht das Rennen in NRW?

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben sich bis jetzt deutlich mehr Wahlberechtigte eingefunden als vor fünf Jahren.

14.05.2017, 15:40

Düsseldorf (dpa) l Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen steigt die Spannung. Drei Stunden vor Schließung der Wahllokale hatten bereits deutlich mehr Wahlberechtigte im bevölkerungsreichsten Bundesland ihre Stimme abgegeben als vor fünf Jahren. Bis zum Mittag (12.00 Uhr) hatte der Landeswahlleiter in acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten eine Beteiligung im Schnitt von knapp 34 Prozent festgestellt. Das waren fünf Prozentpunkte mehr als 2012. Damals hatte die Wahlbeteiligung am Ende allerdings nur den sehr niedrigen Wert von 59,6 Prozent erreicht.

In einigen Städten wie Köln und Essen hatten 38,3 Prozent beziehungsweise 40,4 Prozent der Wahlberechtigten bis 14.00 Uhr ihre Stimmen abgegeben. Geöffnet sind die Wahllokale in NRW noch bis 18.00 Uhr. Insgesamt sind 13,1 Millionen Bürger des Landes zur Wahl aufgerufen, darunter auch etwa 840.000 Erstwähler. Sie können sich zwischen 31 Parteien entscheiden.

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gab in Mülheim an der Ruhr ihre Stimme zur Landtagswahl ab. Dabei äußerte sich die SPD-Spitzenkandidatin zuversichtlich, die Wahl zu gewinnen. "Wir haben fleißig gearbeitet und die Partei war bis zur letzten Minute unterwegs", sagte sie.

CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet wählte am Vormittag in Aachen. "Es gibt eine reale Chance, dass wir gewinnen können", zeigte auch er sich optimistisch. Das Ergebnis werde aber wahrscheinlich knapp.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz war bereits am Morgen in seiner Heimatstadt Würselen zur Wahl gegangen. Es werde ein enges Rennen, "Kopf an Kopf", sagte er anschließend. Das Ergebnis der Landtagswahl stehe erst einmal für sich, sagte Schulz mit Blick auf die Bundestagswahl am 24. September.

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Sylvia Löhrmann, gab in Solingen ihre Stimme zur Landtagswahl in NRW ab, Özlem Demirel von der Linkspartei in Düsseldorf. Dagegen sparte sich der FDP-Vorsitzende Christian Lindner den Gang ins Wahllokal: Er nutzte die Möglichkeit zur Briefwahl.

In den letzten Meinungsumfragen lieferten sich die SPD von Ministerpräsidentin Kraft und die oppositionelle CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Wahl in NRW ist der letzte politische Stimmungstest vor der Bundestagswahl im Herbst. Nach zwei CDU-Siegen bei den Landtagswahlen im Saarland und in Schleswig-Holstein hofft die SPD auf eine Trendwende.

Nordrhein-Westfalen wird von einer rot-grünen Koalition regiert. Diese hat aber in den Umfragen seit langem keine Mehrheit mehr. Bislang sind fünf Parteien im Parlament in Düsseldorf vertreten. Stärkste Kraft wurde 2012 die SPD mit 39,1 Prozent, gefolgt von der CDU mit 26,3 Prozent. Die Grünen erhielten 11,3, die FDP 8,6 und die Piratenpartei 7,8 Prozent.