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Salafisten-Moschee Razzien nach Verbot von Moscheeverein

Die Berliner Innenverwaltung hat den Moscheeverein "Fussilet 33" verboten. Seit dem Morgen liefen Durchsuchungen in Bezirken der Hauptstadt.

28.02.2017, 08:44

Berlin (epd/dpa) l Die Berliner Innenverwaltung hat den Moscheeverein "Fussilet 33" verboten. Seit dem Morgen liefen Durchsuchungen in mehreren Bezirken der Hauptstadt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. An insgesamt 24 Orten würden Wohnungen, zwei Firmensitze sowie sechs Hafträume unter die Lupe genommen.
Das Verbot erfolgte auf Grundlage des Vereinsgesetzes. Weitere Informationen will Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Mittag bekanntgeben. Die vom Verfassungsschutz seit längerem beobachtete "Fussilet 33"-Moschee galt als Treffpunkt der Islamisten-Szene. Regelmäßig soll dort Anis Amri, der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, verkehrt haben. Die Moschee war schon vor einigen Tagen nach Ende eines Mietvertrages geschlossen worden.

Der Verfassungsschutz führt die Fussilet-Moschee im Berliner Stadtteil Moabit als Islamisten-Treffpunkt. Über ein Verbot wurde schon seit 2015 diskutiert. Nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche trieb die Innenverwaltung die Pläne voran. Denn der Attentäter Anis Amri besuchte die Moschee regelmäßig. Doch das ist nicht der einzige Grund: Beim Islamunterricht der Moschee sollen Muslime – meist Türken und Kaukasier – für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien radikalisiert worden sein. Auch soll Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden sein. Ein Imam saß zeitweise in Untersuchungshaft. Gegen fünf Mitglieder wurden Strafverfahren eröffnet.

Betrieben wurde die Moschee vom Verein Fussilet 33. Sie ist benannt nach einer Koransure, deren 33. Vers lautet: "Und wer spricht schönere Worte, als der ruft zu Gott und verrichtet gute Werke und sagt: "Ich bin einer der Ergebenen"?"