1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Sexualstrafrecht soll verschärft werden

Umfrage Sexualstrafrecht soll verschärft werden

Ein "Nein" sollte reichen: Eine Mehrheit in Deutschland wünscht sich eine Verschärfung des Sexualstrafrechts.

17.06.2016, 05:51

Berlin (dpa) l Eine große Mehrheit der Deutschen ist für eine von der Bundesregierung angestrebte Verschärfung des Sexualstrafrechts. Im Deutschlandtrend für das ARD-"Morgenmagazin" befürworten 86 Prozent der Befragten es, wenn das Sexualstrafrecht dahingehend verschärft wird, dass ein eindeutiges "Nein" des Opfers bei einer Vergewaltigung ausreicht, um den Täter zu bestrafen. Zehn Prozent der Befragten halten die bisherige Gesetzeslage für ausreichend.

Bisher kann eine Vergewaltigung nur dann zur Strafe gebracht werden, wenn sich das Opfer körperlich zur Wehr setzt. Bei den Frauen begrüßen 90 Prozent eine Änderung. Bei den befragten Männern sind es 82 Prozent.

Union und SPD sind sich grundsätzlich einig über weitere Strafrechtsverschärfungen zum Schutz vor sexuellen Übergriffen. Verankert werden soll das Prinzip, dass ein klares "Nein" für eine Bestrafung von Tätern reichen soll. Vorgesehen sind außerdem neue Tatbestände, die aufdringliches Grapschen und sexuelle Attacken aus einer Gruppe heraus erfassen. Das Gesetz soll noch vor der Mitte Juli beginnenden Sommerpause verabschiedet werden.

Der Deutschlandtrend ist eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins. Befragt wurden vom 13. bis 15. Juni 1000 Menschen.