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Aufgespießt Seelöwenbaby demonstriert gegen Klimawandel

Cleverer konnte ein junger Seelöwe nicht auf seinen Hunger aufmerksam machen: Es suchte sich den besten Tisch im Spitzenrestaurant.

07.02.2016, 23:01

La Jolla (dpa) l So einen hungrigen Gast gab es in dem schicken „Marine Room“-Restaurant im kalifornischen Strandort La Jolla noch nicht: Ein ausgemergeltes Seelöwenbaby hatte sich heimlich eingeschlichen und war auf einer Sitzbank eingeschlafen.

„Wir haben es am Tisch Nr. 65 gefunden, dem besten Tisch des Hauses“, erzählte der französische Chefkoch Bernard Guillas am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Dort war die kleine Seelöwendame am Donnerstag von Mitarbeitern entdeckt worden. Das Restaurant alarmierte ein Rettungsteam für Meeressäuger vom Freizeitpark „SeaWorld“ in San Diego. Nach deren Angaben war das acht Monate alt Weibchen extrem unterernährt und dehydriert.

Mit neun Kilogramm bringe sie nur etwa die Hälfte ihres normalen Gewichts auf die Waage, hieß es in einer Mitteilung. Die Helfer rechnen aber damit, dass das ausgemergelte Jungtier nach mehrmonatiger Pflege wieder zu Kräften kommt und dann ausgewildert werden kann. Seit Monaten fluten hungerleidende Seelöwenbabys Kaliforniens Strände. Schuld ist offenbar das Klimaphänomen El Niño mit wärmeren Meerestemperaturen, die sich auf die Fischbestände und somit auf die Futterquelle der Seelöwen auswirken.

Vielleicht handelt es sich ja nur um eine Vorhut. Die Demonstration des klugen Babys (vielleicht auch die Aktion des Restaurantbesitzers) hat jedenfalls die Klimanöte der süßen Tiere wirksam ins Rampenlicht gerückt.