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Chemie-Unfall Raffinerie steht in Flammen

Eine gewaltige Explosion kostet 13 Arbeiter einer Raffinerie in Mexiko das Leben, mehr als einhundert weitere werden verletzt.

21.04.2016, 23:01

Coatzacoalcos (dpa/AFP) l In einem petrochemischen Werk im Osten Mexikos sind bei einer Explosion 13 Menschen getötet und 136 weitere verletzt worden. Darunter waren 13 Schwerverletzte, wie der staatliche Erdölkonzern Pemex am späten Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Demzufolge konnten 48 Menschen nach kurzer Behandlung die Krankenhäuser wieder verlassen. Bei allen Opfern handelte es sich um Arbeiter in der Raffinerie der Firma PMV in der Stadt Coatzacoalcos.

Rund hundert Arbeiter und 2000 Einwohner von Coatzacoalcos wurden in Sicherheit gebracht, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Veracruz, Javier Duarte, einem Fernsehsender. PMV ist ein Gemeinschaftsunternehmen der petrochemischen Firma Mexichem und des Staatskonzerns Pemex. Es stellt Vinylchlorid her – eine Grundsubstanz für die Herstellung von Plastikrohren.

Die Ursache der Explosion war zunächst unbekannt. Eine Untersuchung solle beginnen, sobald sich der betroffene Bereich abgekühlt habe, teilte der Staatskonzern mit. Luftmessungen hätten ergeben, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Nach der Explosion seien sofort alle Leitungen und Ventile geschlossen worden. Die Situation sei unter Kontrolle.

Im Fernsehen war zu sehen, wie dichter, schwarzer Rauch über der Raffinerie aufstieg. Die Druckwelle sei noch in zehn Kilometern Entfernung zu spüren gewesen und habe in der Innenstadt von Coatzacoalcos Fensterscheiben zu Bruch gehen lassen, sagte Duarte im TV-Sender Televisa.

In Coatzacoalcos und angrenzenden Gemeinden sollten die Schulen bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Später twitterte der Gouverneur, der in Lateinamerika übliche Abendunterricht solle am Donnerstag stattfinden.

In der Anlage hatte sich bereits 1991 eine Explosion ereignet. Damals starben nach offiziellen Angaben sechs Menschen, Medienberichte gingen von mehr Todesopfern aus. „Wir sitzen auf einer Zeitbombe“, sagte Abelardo Garduza, ein Händler aus dem wenige Kilometer entfernten Ort Allende.

Explosionen in mexikanischen Ölanlagen sind relativ häufig, da Banden oft versuchen, Öl zu stehlen.