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Aufgespießt Glaubenskrieg am Grill

Es darf nicht nur Bratwurst sein - Soja-Steaks und Bohnen-Burger finden immer mehr Fans.

20.05.2016, 23:01

Magdeburg (dpa/mr) l Für Traditionalisten ist klar: Aufs Rost gehören Steaks und Würstchen. Doch Veganer, Superfood-Fans und die seltenen Anhänger der Steinzeit-Ernährung stehen darauf gar nicht. Durch diese immer neuen Ernährungsweisen droht bei einem Grillabend Verwirrung.

Spätestens, seit die Suchanfrage „Veganes Grillen“ im Netz nicht nur zu Tierschutz-Organisationen, sondern auch zu einem großen Lebensmittel-Discounter und jeder Menge Rezepten führt, gilt: Das klassische Stück Fleisch auf dem Grill ist längst nicht mehr das Nonplusultra. So müssen sich Würstchen-Liebhaber den Rost mit immer mehr Menschen teilen, die sich für eine andere Ernährung entschieden haben. Das hat Chaos-Potenzial.

Denn längst haben es die Fleisch-Esser nicht mehr nur mit Vegetariern zu tun. Fast eine Million Veganer soll es in Deutschland inzwischen geben. Sie meiden alle tierischen Lebensmittel, komplett. Da ist natürlich auch der Feta-Käse in der Aluschale tabu.

„Paleo“-Anhänger dagegen – rund 100 000 soll es hierzulande geben – wollen zwar gern ein saftiges Stück Fleisch auf dem Grill. Ganz in Erinnerung an die Steinzeit. Aber bei allem Verarbeiteten, wozu auch Bratwürste zählen, hört ihre Liebe auf. Und um die Verwirrung komplett zu machen: bei Milchprodukten auch.

Aufmerksame Grillmeister können aber aufatmen: Der Handel hat sich darauf längst eingestellt – Soja-Steaks und Bohnen-Burger finden sich in den Supermarkt-Regalen. Letzter Ausweg ist noch eine reichhaltige Auswahl an Salat-Beilagen am Büffet...