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Olympische Spiele Anklage gegen Taxifahrer

Wegen fahrlässiger Tötung soll der Taxifahrer des verstorbenen Hallenser Kanu-Trainers Stefan Henze angeklagt werden.

07.09.2016, 15:25

Rio de Janeiro (dpa) l Nach dem Unfalltod von Kanu-Slalom-Trainer Stefan Henze während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro soll der Taxifahrer wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden. Im Abschlussbericht der Polizei heißt es, er habe "Verkehrsregeln nicht beachtet", berichtete das Portal "O Globo". Bei der Rückfahrt in das Olympische Dorf war das Taxi mit Henze und seinem Betreuer-Kollegen Christian Käding am 12. August im Stadtteil Barra auf der Avenida das Américas gegen eine Mauer geprallt. Während Käding leicht verletzt wurde, erlitt Henze schwere Kopfverletzungen, denen er drei Tage später in einer neurochirurgischen Spezialklinik in Rio erlag.

Er wurde 35 Jahre alt. Bei dem Taxifahrer wurde kein Alkohol festgestellt – was genau den folgenschweren Unfall auslöste, ist weiter unklar. Henze stammte aus Halle/Saale und gehörte in Rio zu dem von Chefcoach Michael Trummer angeführten Slalom-Trainerteam.

Henze war früher selbst als Slalom-Kanute aktiv gewesen. Bei Olympia 2004 in Athen gewann er mit Marcus Becker Silber im Canadier-Zweier. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte in einem Kondolenzschreiben, Henze werde "als Vorbild in Erinnerung bleiben", als aktiver Sportler und Medaillengewinner genauso wie als Trainer im Kanusport.