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Aufgespießt Beim Sterben war 2016 nur Durchschnitt

Eine Liste führt jedes Jahr 50 Todeskandidaten auf, 2015 war die Trefferquote besonders hoch.

Von Jörn Wegner 30.12.2016, 00:01

London l Der Eindruck täuscht, 2016 war, was das Sterben angeht, nur ein durchschnittliches Jahr. Das zeigt die Bilanz des Deathlist Committees. Das Gremium aus Großbritannien stellt seit 30 Jahren eine Liste mit potenziellen Todeskandidaten auf. Kurz vor Silvester wird abgerechnet. In diesem Jahr haben von 50 Kandidaten 12 das Zeitliche gesegnet, 2015 waren es noch 14.

Wenn die diesjährige Trefferquote auch nur durchschnittlich war – die Verstorbenen waren prominent. Zsa Zsa Gabor stand ganze zehn Jahre auf der Liste, bevor sie mit 99 Jahren starb, Fidel Castro war sogar 13 Jahre Kandidat. Andere zeigen sich zäh. Kirk Douglas, gerade 100 geworden, steht seit 14 Jahren auf der Liste.

Die Auswahlkriterien des Todeslisten-Kommitees sind überschaubar. Wer alt und krank ist und noch dazu einen riskanten Lebensstil pflegt, gilt als heißer Kandidat. Dass solche Eckdaten nicht immer die Erwartungen erfüllen, hat Helmut Schmidt gezeigt. Der Ex-Kanzler sorgte 2015 für den entscheidenden 14. Todesfall auf der Liste, der das Jahr zum Rekordjahr werden ließ. „Schmidt‘s a Hit“ titelte das Listen-Komitee damals. Zuvor war der Altkanzler Dauerkandidat.

Der für manche sicherlich gewöhnungsbedürftige Humor hat seine Grenzen. So sucht man die Queen vergeblich auf der Liste, trotz ihrer 90 Jahre. Dafür ist Ehemann Prince Philip (95, Berufsbezeichnung „Alltagsrassist“) Stammgast unter den Kandidaten.

Bleibt zu sagen: 2016 hat noch einen Tag zu bieten, dank Feuerwerk, Böllern und Alkohol ist er nicht ohne Risiko. Zu finden ist die Liste hier.