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Brexit Schokoladige Mogelpackung für die Briten

Nach dem Brexit sind Schokoladenhersteller verunsichert. Unternehmen reduzieren den Verpackungsinhalt, während der Preis gleich bleibt.

Von Juliane Just 05.03.2017, 00:01

Magdeburg l Der britische Pfund hat seit dem Brexit-Referendum an Wert verloren und nach Großbritannien exportierte Waren werden teurer. Deutschland gilt als Exportweltmeister für Süßwaren - auch zu den Briten. Die deutschen Schokoladenhersteller warten derzeit mit möglichen Preiserhöhungen, wie die Austrittsverhandlungen in der Europäischen Union enden.

Bereits kurz nach dem Brexit-Votum tauchten Mogelpackungen von Schokoladen in Großbritannien auf. So vergrößerten sich bei der Schweizer Toblerone ein halbes Jahr nach dem Referendum die Abstände zwischen den Schokogipfeln. Aus ursprünglich 400 Gramm wurden dadurch 360 Gramm. Auch der US-amerikansiche Konzern Mars reduzierte bei den Schokoladenkugeln Maltesers den Inhalt von 121 auf 103 Gramm bei gleichbleibendem Preis.

Ob auch deutsche Süßwaren nach den Brexit-Verhandlungen mit Preiserhöhungen oder weniger Inhalt nach Großbritannien exportiert werden, lässt sich laut den deutschen Schokoladenherstellern schwer abschätzen. „Die Rahmenbedingungen des Handels zwischen EU-Ländern und Großbritannien sind gegenwärtig nicht absehbar", sagt Bernd Rößler, Unternehmenssprecher des Süßwarenherstellers August Storck KG. Damit sei noch völlig unklar, worauf man sich vorbereiten solle.  „Eine Veränderung der Verpackungsinhalte erwägen wir momentan nicht", so Rößler.

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé rechnet nicht mit Preiserhöhungen. Da die exportierten Schokoladen nach Großbritannien in einem kleinen Bereich sind, seien die Auswirkungen für das deutsche Werk ohnehin begrenzt, so ein Unternehmenssprecher.

Großbritannien ist für die deutsche Schokoladenindustrie ein großer Abnehmer. Laut dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie ist das Vereinte Königreich der zweitgrößte Exportmarkt für Süßwaren nach Frankreich.  Im Jahr 2015 wurden demnach Süßwaren im Wert von 700 Millionen Euro nach Großbritannien exportiert.