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Aufgespießt Armer, müder Autodieb

In Naumburg ist ein Mann bei seinem nicht ganz legalen Job eingeschlafen.

Von Elisa Sowieja 14.06.2016, 01:01

Naumburg l Wer übermüdet auf der Arbeit erscheint, kann ratzefatz seinen Job loswerden. Jüngstes Beispiel lieferte ein 26-jähriger Mann am Sonntagmorgen in Naumburg. Nur, weil er dieses eine Mal eingeschlafen ist, wird er wohl zumindest vorübergehend seine Tätigkeit nicht mehr ausüben können. Allerdings liegt das nicht etwa am Arbeitgeber. Nein, es ist die Polizei, die ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Der Job, bei dem er schlafend erwischt wurde, ist nämlich nicht so ganz vereinbar mit dem Strafgesetzbuch: Er hatte ein Auto geklaut. Das aber immerhin mit viel Engagement. Um das Mobil nicht zu beschädigen, war er zuvor extra in das Haus des Besitzers eingebrochen, um an den Schlüssel zu gelangen.

Doch als er dann mit dem Auto an einer Tankstelle Rast machte, nickte er ein – und wurde später von der Polizei geweckt. Nun muss der Pechvogel damit rechnen, dass man ihn ins Gefängnis steckt – ausgerechnet an einen Ort, an dem die wertvollsten Gefährte wohl die Wäschewagen sind. Dass dem Mann während seiner Schicht die Augen zufielen, liegt sicher daran, dass er überarbeitet war. Bei der jüngst veröffentlichten Polizei-Statistik, laut der es in Sachsen-Anhalt täglich 17 Autoeinbrüche gibt, würde es nicht verwundern, wenn dieser engagierte junge Kerl nicht nur komplette Autos klaut, sondern als zweites Standbein auch Navis. Unverständlich, dass die Polizei ihn nicht laufen ließ. Immerhin haben wir es dank Menschen wie ihm endlich mal in einem Ländervergleich in die Top Five geschaft.