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Aufgespießt Auftauhilfe Stadion-Flutlicht

Erfurter wollten ganz sichergehen, dass ihr Fußballspiel gegen Borussia Dortmund nicht ausfallen muss.

Von Elisa Sowieja 27.01.2017, 00:01

Erfurt l Wessen Herz für einen Fußballverein schlägt, der muss für diese Liebe manchmal auch Opfer bringen. Davon können die Magdeburger ein Lied singen – aber bitte nur im Sitzen. Während man hier also im Stadion höchstens mal ein Bier für den Platznachbarn springen lässt und sich das Hüpfen ansonsten verkneift, haben die Erfurter aus Liebe zu ihren Rot-Weißen jetzt eine ganze Nacht lang das Flutlicht brennen lassen in der Hoffnung, es könnte ihren Rasen auftauen. Das schreibt die Ostthüringer Zeitung.

Immerhin ging es um ein Ereignis, das den echten Fan später einmal – sofern die Gattin gerade nicht zuhört – zum Schwärmen vom schönsten Tag seines Lebens bringen sollte. Es ging um die Einweihung des neuen Stadions. Am vergangenen Sonntag hatte sich dazu Borussia Dortmund für ein Spiel angekündigt. Doch dann kam der Wetterbericht. Zweistellige Minusgrade kündigte er für die Nacht zum Sonnabend an – dafür ist die Rasenheizung nicht ausgelegt. Was, wenn der Boden knochenhart würde? Die Stadt drehte extra die Kühlanlage der benachbarten Eislaufhalle auf, damit die Abwärme des Aggregats die Rasenheizung speisen konnte. In der Halle wurde es dadurch übrigens so kalt, dass geheizt werden musste.

Den Stadion-Verantwortlichen reichte das aber nicht. Sie knipsten vorsichtshalber noch das Flutlicht an. Kostenpukt: 2000 Euro. Wirkung: Umstritten. Die Lampen sind nun mal weit vom Rasen entfernt. Egal. Fürs Gefühl war‘s toll, der Boden blieb weich. Das Spiel wurde trotzdem abgesagt: Der BVB-Flieger konnte wegen Nebels nicht landen.