1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Außer Spesen nichts gewesen

Aufgespießt Außer Spesen nichts gewesen

Super-Trick: Mann kauft tausende Zeitungen, damit niemand von seiner Promille-Fahrt erfährt.

Von Axel Ehrlich 07.01.2017, 00:01

New York l Die Stärke jeder guten regionalen Tageszeitung liegt darin, dass sie sich so fundiert wie kein anderes Medium um die Themen kümmert, die den Leser vor Ort betreffen, interessieren, erfreuen. Das war auch Autofahrer Joseph T. aus dem US-Bundesstaat New York sehr bewusst. Deshalb wollte er um jeden Preis verhindern, dass die lokale „Times of Waynes County“ eine Polizeimeldung abdruckt.

Nämlich jene, in der steht, dass er, Joseph T., betrunken gefahren sei, mit einem Foto von der Festnahme durch die Polizei. Was sollten denn die Leute (Nachbarn, Freunde, Feinde etc.) denken. Die Zeitung druckte die Meldung natürlich trotzdem. Journalisten-Ehre.

Nun trat Joseph T.‘s Plan B in Aktion. Der Mann kaufte an sämtlichen Kiosken alle „Times“-Exemplare auf, die er kriegen konnte - damit ja kein anderer das liest. Super-Idee. Er hatte allerdings nicht an das Internet gedacht. Da stand die Meldung ja auch drin. Und an die Sozialen Medien. Über Facebook und Twitter verbreitete sich die Nachricht von der skurrilen Aufkauf-Aktion (und damit natürlich auch alles über die Promille-Fahrt und Festnahme) rasant in die ganze Welt. Plötzlich fand sich Joseph T.‘s Geschichte auch in Zeitungen im fernen Europa (wie der Volksstimme), deren Leser sich vermutlich sonst eher selten mit Themen aus Waynes County beschäftigen.

Das ging für den Herrn aus USA komplett nach hinten los. Grundsätzlich zeigt dieses Beispiel aber einmal mehr, welche Reichweite, welche mediale Kraft in einer guten Regionalzeitung steckt.