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Aufgespießt Der kleinste Feuerwehreinsatz der Welt

Wie die Brandlöscher ratlose Ärzte und einen Finger retteten.

Von Axel Ehrlich 10.10.2016, 01:01

Schwelm l Die Jungs und Mädels von der Feuerwehr kennen sich aus mit Bränden und Katastrophen. Sie kommen mit Lösch- und Leiterwagen. Sie fahren schweres Gerät auf, hantieren mit sperrigen Schläuchen, wenn es sein muss, mit mächtigen Kettensägen und gewaltigen Druckluftscheren.

Weniger bekannt ist, dass die Retter von der 112 auch in kleinen, filigranen Missionen ganz weit vorn sind. Wie diese kleine Geschichte aus dem Nordrhein-Westfälischen Städtchen Schwelm erzählt: Der Notruf kam aus dem örtlichen Krankenhaus. Ein Patient mit geschwollenem Finger hatte seinen Ehering noch um. Die Ärzte hatten bereits versucht, ihn mit allen möglichen Tricks zu lösen. Vergeblich. Das Ding saß fest, der Finger schwoll immer mehr.

Wo die Medizin nicht weiterweiß, kann ja vielleicht noch die Feuerwehr...? Die kam tatsächlich. Mit Blaulicht – und einer ganz, ganz winzigen Spezialfräse. Mit chirurgischer Präzision schnitten die Retter den Ring extreeeem vorsichtig von beiden Seiten an. Und erkannten gleich das nächste glühende Problem: Durch die rotierende Fräs-Scheibe wurde das Edelmetall des Ringes unerträglich heiß. Geschwollenem Patientenfinger drohten zusätzlich unschöne Verbrennungen.

Zisch! Mit einer schnell improvisierten Mini-Löschvorrichtung kühlten die Feuerwehrleute laufend den Einsatzort. Nach einer guten halben Stunde war der Ring endlich ab. Operation gelungen,Patient und Ärzte erleichtert.