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Aufgespiesst Fahrradfahrer bangen um Verstecke

Ein Fahrradfahrer aus Berlin sichert seinen Drahtesel in 20 Metern Höhe. Andere Radler bangen nun um ihre Verstecke.

Von Massimo Rogacki 25.08.2016, 01:01

Diese verdammten Fahrraddiebe! Da hütet man seinen Drahtesel wie den eigenen Augapfel. Und kaum lässt man ihn mal fünf Minuten aus den Augen, verschwindet das sündhaft teure Rad aus dem Ständer. Deshalb setzte ein bisher unbekannter Fahrradhalter aus Berlin kürzlich auf die ultimative Sicherheitsvariante. Er sicherte sein Mountainbike kurzentschlossen in 20 Metern Höhe – auf einem von Touristen vielbetrachteten Outdoor-Kunstwerk am Spreeufer der Hauptstadt.

Das wurde ihm zum Verhängnis: Nach kurzer Zeit waren das Zweirad erspäht und zwei Berufskletterer auf die riesige Plastik aus Aluminium entsandt, um es dort aus luftiger Höhe zu bergen. Hoch oben auf dem Kunstwerk war in Windeseile das Schloss geknackt, und – Sie ahnen es –, das Eigentum des Sicherheitsfreaks schon wieder entwendet.

Zu befürchten ist nun, dass die Zahl der Fahrraddiebstähle deutschlandweit noch einmal zunehmen wird. Denn: Nach dem von vielen Medien beachteten Diebstahl des Fahrrads aus dem innovativen Versteck bangen andere Pedalisten, dass auch ihre ausgeklügelten Stellplätze auffliegen könnten.

In Magdeburg etwa, ohnehin eine Hochburg des Fahrradklaus, wurden Scharen von Zweiradfans beim Versuch beobachtet, ihre Drahtesel vom rund 100 Meter hohen Nordturm des Doms und von der Spitze der Sankt-Johannis-Kirche zu entfernen. Andere Halter hatten ihre Zweiräder vorübergehend auf dem Grund der Elbe abgestellt. Die Polizei rät dazu, auch diese Verstecke möglichst schnell zu räumen.