Aufgespießt Nobody is perfect

Der Robocop fällt ins Wasser. Selbstmord, twittert die Netzgemeinde schadenfroh.

Von Alois Kösters 20.07.2017, 01:01

Washington l Die Vision vom perfekten künstlichen Menschen, der Menschen klaglos dient, ist uralt. Heute nährt der Roboter die Hoffnung auf einen Gefährten, der die Unzulänglichkeiten der Beseelten ausgleicht. Unbestechlich, faktenorientiert, penibel: So patroulierte Knightscope K5 in einem Bürohaus in Washington. Und es war durchaus respekteinflößend, wenn die 150 Kilo schwere Blechtonne auf Unbekannte zurollte und nach dem Hausausweis fragte.

So richtig beliebt war der Blockwart nicht. Und doch nicht perfekt. Unkonzentriert kam er an einem Springbrunnen ins Straucheln und stürzte ins Becken, wo das Wasser seinen Stromkreisen den Rest gab. Die Netzgemeinde twitterte Hohn und Spott. K5 habe sich - depressiv geworden durch stupide Tätigkeit - das Leben genommen. In Wahrheit ist er nur ein Abbild seiner Schöpfer, deren vielfältige Webfehler weiterprogrammiert werden. So war der Kollege Parkwächter-K5 in eine Schlägerei verwickelt. Ein anderer hat einen kleinen Jungen überfahren. Nobody is perfect.