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Aufgespießt Polizei übernimmt Weckdienst

Müdigkeit löst außergewöhnliche Maßnahmen aus: Lasterfahrer schlafen im Mega-Stau, Schöffe nickt im Gericht ein.

28.06.2016, 23:01

Magdeburg l Schwere Unfälle mit Lastzügen lösen oft stundenlange Staus aus. Wer da bewegungslos auf der Autobahn steht, kann zumindest eines tun: Mal richtig ausschlafen.

Doch Vorsicht, wenn der Verkehr wieder rollen soll. So musste die Polizei in dieser Woche schlafende Lastwagenfahrer auf der Autobahn 2 in Niedersachsen wecken, um den Verkehr wieder in Gang zu bekommen. Wegen langwieriger Aufräumarbeiten nach einem Laster-Unfall war die Strecke in Richtung Dortmund bei Lauenau zwischen Dienstag und Mittwoch fast 24 Stunden lang gesperrt gewesen. Trucker, die im Stau standen, legten sich irgendwann in ihrer Kabine aufs Ohr. Deshalb bildete sich auch nach Räumung der Unfallstelle noch ein Rückstau, bis die Beamten in den Morgenstunden auch den letzten Brummifahrer aus dem Schlaf geholt hatte.

Am Landgericht Münster konnten Beamte in und ohne Uniform dagegen an diesem Montag nichts mehr ausrichten: Weil ein Schöffe eingeschlafen war, musste der Auftakt eines Strafprozesses wiederholt werden. Der Laienrichter war bei der Verhandlung immer wieder eingenickt, so dass sich die Kammer entschlosse, ihn gegen einen anderen zu ersetzen. So sprang ein Hilfsschöffe kurzfristig ein und das Gericht verhandelte noch einmal von vorn. Zum Glück war es erst der erste Tag.

Zum Einschlafen langweilig klingt das Verfahren keineswegs: Angeklagt sind zwei Männer, die einen Supermarkt mit einer ungeladenen Soft-Air-Pistole überfallen haben sollen.

Kommen Sie aufgeweckt durch den Tag! (mit dpa)