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Aufgespießt Renaissance für den Zettel

Klare Worte können auch ohne Internet wirken.

Von Axel Ehrlich 09.12.2016, 00:01

Berlin l Trotz Internet und Social Media - der gute alte Zettel boomt wieder. Bei der Suche nach dem entflogenen Wellensittich oder der schönen Unbekannten vom letzten Abend.

In Berlin machte eine alleinerziehende Mutter, die in der U-Bahn beklaut wurde, ihrer Wut Luft - auf Zetteln, die sie überall in der U-Bahnstation anklebte. Sie bepöbelte den Dieb mit drastischen Worten, von denen A...-Loch noch das mildeste war. Und schrieb: „Behalte die 30 Euro, die mein Kind und mich durch die Woche bringen sollten, aber gib mir die geklauten Papiere zurück.“ Wie zu erwarten, hat der gemeine Dieb sich natürlich nicht gemeldet. Dafür aber mehrere wildfremde Spender, die die Frau finanziell unterstützen wollen. Ein paar hundert Euro sind so schon zusammengekommen.

Bemerkenswert, wie diese Uralt-Kommunikation aus dem letzten Jahrhundert funktioniert. Manchmal sind Dinge, die man anfassen kann, doch keine schlechte Wahl.