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Aufgespießt Trautes Heim muss unbedingt sein

Den Europäer liegt viel an einer schönen Wohnung. Beim Malern und Renovieren sind die Deutschen nicht die eifrigsten.

Von Steffen Honig 19.04.2017, 01:01

Magdeburg l Ein gemütliches Zuhause – das ist nicht etwa spießig, sondern ein ersehnter Lebenszweck. Dies jedenfalls weist eine Umfrage in sieben europäischen Ländern der Kreditmanagement-Firma KRUK aus. Für ein trautes Heim werden zwischen Ostsee und Mittelmeer weder Kosten noch Mühen gescheut. Was die Plackerei anbetrifft, ist die eigene Muskelkraft das Kapital. Die erforderlichen Finanzen müssen aber vielfach über Kredite beschafft werden. Die Hälfte aller Darlehen fließt in Immobilien oder deren Renovierung, haben die Kreditabwickler ausgerechnet.

Besonders oft am Tapeziertisch stehen mit 67 % die Slowaken. Dicht auf den Fersen sind ihnen Rumänen (64 %) und Tschechen (59 %). Polen (53 %) und Italiener (43 %) haben es dagegen nicht ganz so mit dem Werkeln an und in den eigenen vier Wänden. Völlig aus dem Rahmen fallen die Spanier. Nur 23 % investieren in ein schickes Quartier. 16 % ist ihr zu Hause eher wurscht – sie reisen für ihr Geld lieber in der Weltgeschichte umher. Dabei hat man den Eindruck, dass sie sich alle in Berlin rund um das Brandenburger Tor treffen.

Was ist denn nun mit uns Deutschen, einem Volk von Baumarkt-Verrückten? Schau her: Nur schlappe 41 % haben Interesse daran, ihre Zeit zwischen Farbtöpfen und Fliesenspiegeln zu verbringen. Dabei mag ja ein gewisser Vorlauf gegenüber Rumänen oder Slowaken eine Rolle spielen. Doch viele deutsche Renovierer haben längst aufgegeben: Das Ergebnis der Schufterei wird sofort mit teuren Gardinen zugehängt.