Aufgespießt Vögel, die im Sitzen fliegen
Ein Scheich schont seine Falken - und bucht für sie Plätze im Linienflugzeug.
Abu Dhabi l In dieser Maschine der Quatar Airlines sitzen 80 Falken brav auf ihrem Platz, alle vorschriftsmäßig angeschnallt. Ein saudischer Prinz hat für seine Haustiere mal eben 80 Flugtickets gekauft. Rein theoretisch könnten die Falken auch selber fliegen.
Aber das ist wohl so ähnlich wie mit jenen sehr, sehr besorgten Eltern, die ihre Kinder jeden Tag in die Schule bringen. Obwohl der Nachwuchs die 800 Meter locker allein laufen könnte. Diese Eltern heißen Helikopter-Eltern. Obwohl sie für den morgendlichen Transfer das Auto benutzen. Ein sehr, sehr besorgter Scheich, also ein Helikopter-Scheich, benutzt, logisch, ein Linienflugzeug. Okay, in ein Auto würden die 80 Falken auch reinpassen, aber das ist eine andere Geschichte.
Im Flieger also bekommt jeder Falke als voll zahlender Passagier auch einen eigenen Sitzplatz. Und, im Gegensatz zu plärrenden Kindern benehmen sich die Greifvögel, so berichten erfahrene Flugbegleiter, geradezu vorbildlich. Sie toben nicht durch die Gänge und verschütten auch nicht ihren Orangensaft.
