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Aufgespießt Wer früher stirbt, wird länger reich

Der Club der toten Bestverdiener wird von Michael Jackson angeführt.

Von Axel Ehrlich 15.10.2016, 01:01

Los Angeles l Am einfachsten verdient sich das Geld im Schlaf. Diese uralte Weisheit wird jetzt überholt durch die Erkenntnis: Tote sind hier um einiges effizienter. Obwohl – oft sogar, weil – sie tot sind.

Prominentes Beispiel: Michael Jackson. Er hat seit seinem Ableben im Juni 2009 garantiert keinen Finger mehr krumm gemacht. Und trotzdem 743 Millionen Euro verdient. Allein im letzten Jahr. Klar, mit den Tantiemen seiner Hits wie „Thriller“ oder „Beat It“. Jacko führt die aktuelle „Forbes“-Liste der bestverdienenden Toten an. „Peanuts“-Schöpfer Charles M. Schulz, bereits seit 2000 unter der Erde, fährt jährlich vergleichsweise mickrige 43 Millionen Euro ein. Der „King“ Elvis Presley (gestorben 1977) scheffelte 2015 mit Totsein 24 Millionen. Auch noch nach so langer Zeit. Aktuell, weil erst in diesem Jahr verstorben, sind auch David Bowie und Prince gut im Geschäft. Ihre letzten Alben verkaufen sich mindestens so gut wie zu Lebzeiten.

Winziges Problem an der ganzen Sache: Die Genannten können so viel Geld gar nicht sinnvoll ausgeben. Genau genommen können sie überhaupt nichts ausgeben. Das ist die Kehrseite am im Tod erwirtschafteten Reichtum.

Bleibt also nur die wenig überraschende, aber beruhigende Erkenntnis, dass es immer Grund gibt, sich auch über ein Durchschnittsgehalt zu freuen. Und sei es der, dass man lebendig genug ist, sich selbst (nach Abzug aller Steuern, langweiligen, aber nötigen Festkosten und Zinsrückzahlungen an die Bank) vom Rest mal eine kleine Freude zu bereiten.