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Girls'Day Technische Berufe bei Mädchen beliebt

Der deutschlandweite Zukunftstag für Mädchen steht am 27. April an. Das Interesse an Berufen, die von Männern dominiert werden, steigt.

Von Annemarie Fehse 23.04.2017, 03:00

Bielefeld l Die Beliebtheit des Girls’Day, des Zukunftstages für Mädchen, steigt kontinuierlich. Bei dem Tagespraktikum können sich Mädchen in Berufen ausprobieren, die vorwiegend von Männern ausgeübt werden.

2016 gaben zirka 42 Prozent der Mädchen vor dem Girls’Day an, sich einen männertypischen Beruf vorstellen zu können. Nach dem Girls’Day war es etwa die Hälfte. Die favorisierten Berufsfelder sind dabei Informatik/Informationstechnik, technische Studiengänge oder Berufe sowie Polizei oder Bundeswehr. Auch die jeweiligen Unternehmen konnten bestätigen, dass das Interesse der Mädchen an technischen Berufen steigt. 89 Prozent der Unternehmen gab 2015 an, dass die Teilnehmerinnen engagiert und interessiert waren. Aus dem Ergebnisbericht des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit geht außerdem hervor, dass Mädchen den Girls’Day immer häufiger nutzen. Von den mehr als 10.000 befragten Mädchen haben fast 60 Prozent mindestens fünf Mal am Girls’Day teilgenommen. Haben sich 2007 noch 21 Prozent der Mädchen nach dem Girls’Day auf ein Praktikum in ihrem ausgewählten Betrieb beworben, waren es 2015 schon 33 Prozent.

Dennoch gaben etwa 40 Prozent der Mädchen an, auch nach dem Girls’Day keinen konkreten Berufswunsch zu haben. 28 Prozent der Mädchen können sich nach wie vor auch vorstellen, in einem sozial-erzieherischen Beruf tätig zu sein. Die Gründe dafür sieht Jessica Vogt vom Girls’Day-Team in der Kürze des Zukunftstages. „Ein Tag reicht meist nicht aus, um das Denken der Mädchen komplett umzukehren", sagt sie. Die Schule müsse die Mädchen dahingehend besser vorbereiten und in technischen und handwerklichen Bereichen fördern und abholen. Aber Jessica Vogt sagt auch: „Mädchen sollten sich nicht von ihren schulischen Leistungen beeinflussen lassen."

Wer am Girls’Day teilnehmen möchte, solle nicht seine Schulnoten in Mathe, Chemie oder Physik im Hinterkopf haben, sondern sich fragen: Was kann ich? „Vielleicht ist das Mädchen ja gut im Organisieren oder Lösungen finden. Das ist schon mal eine Voraussetzung für den Informatikbereich", erklärt Jessica Vogt. Immerhin bewerteten 97 Prozent der Mädchen den Girls’Day 2015 mit „gut" oder „sehr gut".