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Ostern Briefe für den Osterhasen

Auch der Osterhase erfüllt Wünsche: Das Osterhasenpostamt in der Lausitz bekommt körbeweise Briefe.

12.03.2017, 11:11

Seifhennersdorf/Ostereistedt (dpa) l Viele Kinder schreiben nicht nur dem Weihnachtsmann oder dem Christkind, sondern teilen ihre Wünsche auch dem Osterhasen mit. Eine Adresse dafür ist das "Oberlausitzer Osterhasenpostamt". Ein Briefkasten mit dieser Aufschrift steht vor dem Kinder- und Jugenderholungszentrum (KiEZ) "Querxenland" im sächsischen Seifhennersdorf. Bereits seit zwölf Jahren nehmen dort Olli Osterhase und seine Frau Lotti Langohr die Osterwünsche der Kinder in Empfang. "Die erste Post ist bereits da", sagt KiEZ-Mitarbeiterin Claudia Lison. "Wer uns bis zum 5. April schreibt, erhält garantiert bis Ostern Antwort von unserer Hasenfamilie."

Ein Pendant zum Oberlausitzer Meister Lampe findet sich im niedersächsischen Ostereistedt im Landkreis Rotenburg. "2017 ist unsere 35. Saison", berichtet Maike Wintjen, Pressesprecherin der Deutschen Post in Hamburg. Die ersten Briefe hat dort Hanni Hase 1982 erhalten. Damals bekommen die fleißigen Briefeschreiber neben einem gedruckten Osterlied noch eine Schokoladenüberraschung.

Doch schon wenige Jahre später versinkt das kleine Postamt kurz vor Ostern in Körben voller Wünsche. "Ab dem Jahr 2000 ging die Zahl mit 25 000 Briefen und Karten rasant nach oben", sagt Wintjen. Im vergangenen Jahr trudelten im Hasenpostamt knapp 30 000 Briefe ein. Das entspricht etwa 1000 Briefen pro Tag und ist ganz gegen den Trend. Denn längst haben elektronische Nachrichten der Mitteilung auf Papier den Rang abgelaufen.

"Wer aber den Osterhasen kontaktieren möchte, muss zu Papier und Stift greifen", sagt die Postpressesprecherin. Das ist auch in den bundesweit sieben Weihnachtspostämtern der Deutschen Post so.

Täglich drei Körbe voll Hasenpost erwarten die Postsprecherin und vor allem die zehn ehrenamtlichen Helfer in dem niedersächsischen Osterhasen-Stützpunkt. Offiziell eröffnet wird dieser erst am Mittwock, 15. April – doch einige Briefeschreiber haben ihre Wünsche bereits auf den Weg gebracht. Die meisten Absender kommen aus Deutschland. Aber auch von der Osterinsel hat sich schon ein Hanni-Hase-Fan gemeldet.

Olli Osterhase und seine Frau Lotti Langohr in der Oberlausitz beantworten jährlich etwa 2000 Ostergrüße. "Zwar bekommen wir auch Post aus Tschechien, Dänemark, Schweiz, USA, Japan, Spanien und Norwegen, aber meistens sind das deutsche Kinder, die dort leben. Ganz selten müssen unsere Hasen auf Englisch antworten", sagt Lison vom KiEZ.

Meistens melden sich Kindergarten- und Grundschulkinder mit ihren Wünschen bei dem Osterhasen-Paar in Seifhennersdorf. Erwachsene, die sich melden, haben meist besondere Interessen: "Weil wir jedes Jahr aber eine eigene Briefmarke herausbringen, schreiben uns auch Philatelisten", sagt Lison.