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Studie Hass-Tiraden gegen junge Leute

Dem Hass freien Lauf lassen - keine Seltenheit im Internet. Wenige stehen dazu, manche haben Verständnis, die große Mehrheit ist entsetzt.

30.05.2017, 13:20

Düsseldorf (dpa) l Hass-Tiraden im Internet erreichen vor allem junge Leute. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen ergeben. Die Forsa-Studie wird an diesem Dienstag beim NRW-Medienforum in Köln vorgestellt. Demnach sind fast alle jungen Internetnutzer (94 Prozent; 14-24 Jahre) im Netz schon auf Hass-Kommentare gestoßen.

Insgesamt haben zwei Drittel (67 Prozent) aller Nutzer den Hass im Netz kennengelernt. Bei den mindestens 60-Jährigen ist es allerdings nicht einmal jeder Zweite (49 Prozent). Die Zahl der Menschen, die Hasskommentare schon einmal dem Betreiber des Internet-Portals gemeldet haben, stieg auf 22 Prozent (2016: 20). Deutlich seltener entschließen sich die Internetnutzer, gegen den Verfasser Strafanzeige zu erstatten (1 Prozent).

Während nur ein Prozent der Befragten zugab, schon einmal selbst seinem Hass im Netz freien Lauf gelassen zu haben, zeigte sich immerhin fast jeder Fünfte empfänglich für solche Botschaften und äußerte Verständnis (19 Prozent). Bei den 25- bis 44-Jährigen waren es sogar 26 Prozent. Männer und Befragte aus Ostdeutschland sind den Meinungsforschern zufolge überdurchschnittlich mit "Hate Speech" ansprechbar.

Doch die überwiegende Mehrheit, immerhin 79 Prozent der Internetnutzer, zeigt sich entsetzt. Gleichgültig ist das Phänomen immer weniger Menschen: Gab 2016 die Mehrheit (51 Prozent) an, Hasskommentare zu ignorieren, waren es in diesem Jahr nur noch 44 Prozent.