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Demografie Sachsen-Anhalts Firmen fehlt der Nachwuchs

Die Alterung der Gesellschaft und die Abwanderung junger Menschen wirken sich massiv auf den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt aus.

11.08.2015, 23:01

Magdeburg l Zwischen 2009 und 2014 ist die Zahl der Beschäftigten unter 25 Jahren um ein Drittel auf knapp 60 000 zurückgegangen. Bundesweit sank der Anteil der Jüngeren dagegen nur um vier Prozent. Das geht aus einer Studie hervor, die die Bundesagentur für Arbeit in Halle zum „Internationalen Tag der Jugend“ an diesem Mittwoch erarbeitet hat.

„Die Folgen des demografischen Wandels treffen Sachsen-Anhalt besonders hart und sind die größte Herausforderung für den Arbeitsmarkt“, betont BA-Geschäftsführer Lutz Mania. „Die Entwicklung lässt sich nicht mehr umkehren.“ Wirtschaft, Politik und Verwaltung müssten dringend Strategien entwickeln, wie Firmen mit Fachkräften versorgt werden können, damit Wirtschaftskraft und Wohlstand nicht absinken.

Stark rückläufig ist auch die Zahl der Auszubildenden, sie sank zwischen 2009 und 2014 um mehr als 36 Prozent von rund 42 800 auf 27 200. Bundesweit ging die Zahl der Azubis nur um zehn Prozent zurück.

Positiv an der demokrafischen Entwicklung ist lediglich, dass auch die Jugendarbeitslosigkeit zurückgegangen ist. Die Zahl junger Arbeitsloser sank seit 2009 um fast 50 Prozent auf 9200. BA-Geschäftsführer Mania ist optimistisch, dass die Zahl weiter sinken wird – wenn es gelingt, Hürden beim Übergang von der Schule in den Beruf weiter abzubauen.

Problematisch bleibt die Schulabbrecher-Quote. 9,7 Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule ohne Abschluss, bundesweit liegt der Schnitt nur bei 5,6 Prozent. Wirtschaftsexperte Oliver Holtemöller erklärte hierzu jüngst im Volksstimme-Interview: „Diejenigen, die keinen Schulabschluss haben, werden keine Chance auf eine vernünftige Erwerbstätigkeit haben.“ Das sei ungerecht und teuer, weil die Gesellschaft sie dann den Rest des Lebens über den Sozialstaat alimentieren müsse.