Schuberth soll zum Verkauf stehen

Magdeburg l Schuberth hat seit seiner Ansiedlung in Magdeburg 2003 bewegte Zeiten hinter sich. Seit zwei Jahren gehört der Helmhersteller dem Investor Perusa, der Fonds mit Sitz auf der Kanalinsel Guernsey vertritt. Nach Volksstimme-Informationen soll sich Schuberth derzeit wieder auf dem Markt befinden und zum Kauf angeboten worden sein.

„Die Braut wird richtig hübsch gemacht. Im vergangenen Geschäftsjahr hat Schuberth gute Zahlen vorgelegt. Mit diesem Ergebnis ist Perusa jetzt auf Brautschau“, sagte ein Branchenkenner der Volksstimme. „Aus unserer Sicht gibt es aktuell nichts zu besprechen“, hatte Perusa-Geschäftsführer Hanno Schmidt-Gothan noch im Sommer mitgeteilt.

Schuberth hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 68 Millionen Euro gemacht haben. So viel wie noch nie in der bisherigen Geschichte. Hinter den Werkstoren ist in den vergangenen Monaten vieles auf den Prüfstand gekommen. Unter Geschäftsführer Jan-Christian Becker, der von Perusa nach dem Kauf installiert worden ist, wurde der Helm-Vertrieb neu aufgestellt. Von Importeuren hat sich Schuberth getrennt und vertreibt seine Helme stattdessen jetzt direkt ab Werk. In den USA und Italien hat Schuberth eigene Vertriebs-Niederlassungen eröffnet. Der Umsatz sei so in einigen Ländern um 50 Prozent gesteigert worden.

Vor wenigen Tagen ist ein neuer Markenauftritt vorgestellt worden. Im Schuberth-Logo dominiert nun die Farbe orange. Schuberth soll das neue Gesicht wieder zum Sprung in die erste Liga der Helmhersteller verhelfen.

Deutschlandweit werden jährlich bis zu 900 000 Helme verkauft. Doch Konkurrenten wie HJC, LS2 und Shoei haben den Magdeburgern beim Absatz den Rang abgelaufen. Auch, weil sie größere Stückzahlen und dank Werken im Ausland günstiger produzieren. Bei Schuberth ist die Mitarbeiterzahl gestiegen. In Magdeburg sind nach eigenen Angaben derzeit 392 Beschäftigte und 27 Zeitarbeiter tätig.