Commerzbank-Studie Kleine Firmen nutzen nur selten das Internet
Freiberufler, Gewerbetreibende und Handwerker nutzen laut einer Studie das Internet vergleichsweise selten für ihre Geschäftstätigkeiten.
Magdeburg l Das geht aus einer bundesweiten Geschäftskunden-Befragung hervor, die die Commerzbank am Mittwoch in Magdeburg vorgestellt hat.
In Deutschland nutzen nur 36 Prozent der Befragten das Internet, im Norden Sachsen-Anhalts liegt die Quote gerade einmal bei 30 Prozent. „Der Nachholbedarf ist groß“, erklärt Thomas Luda, Niederlassungsleiter der Commerzbank Magdeburg. Aus der Befragung geht auch hervor, dass 56 Prozent der Firmen digitale Angriffe aus dem Netz fürchten. Diejenigen, die online sind, versuchen sich deshalb gleich mehrfach zu schützen. 70 Prozent nutzen eine Firewall, 68 Prozent ein Virenschutzprogramm, 52 Prozent ändern regelmäßig ihre Passwörter.
Mit der Geschäftskunden-Befragung hatte die Commerzbank das Meinungsforschungsinstitut Ipsos beauftragt. Das Institut hatte im Juli und August mehr als 3000 Kunden der Bank befragt, davon 50 im Norden Sachsen-Anhalts.
In der Befragung ging es allerdings nicht nur um das Thema Digitalisierung. Die Firmen sollten auch zu ihrer wirtschaftlichen Entwicklung Auskunft geben. 28 Prozent der befragten Unternehmen in Sachsen-Anhalt erwarten für 2016 eine positive Entwicklung ihrer Geschäfte, 44 Prozent gehen von einer Stagnation aus, 26 Prozent rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung. Bundesweit ist die Stimmung etwas optimistischer, dort rechnen 38 Prozent mit einer positiven Entwicklung, nur 36 Prozent rechnen mit Stagnation und nur 21 Prozent mit Rückgängen.
Als größte Herausforderung betrachten die Firmen den Fachkräftemangel, 42 Prozent geben an, Probleme bei der Besetzung von Stellen zu haben. An Schrecken verloren hat dagegen der Mindestlohn. Gaben im Vorjahr noch 33 Prozent der Firmen an, Lohnerhöhungen zu fürchten, waren es in diesem Jahr nur noch 22 Prozent der Befragten.
Bei der Finanzierung von Investitionen bleiben die meisten Firmen konservativ, fast zwei Drittel der Projekte werden aus dem laufenden Geschäftsbetrieb und nicht durch Kredite finanziert. Und das, obwohl die Niedrigzins-Phase weiter anhält. Einen Rückgang im Kreditgeschäft musste die Commerzbank nach eigenen Angaben dennoch nicht verbuchen.
