1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Pfleger haben beste Perspektiven

Chancenatlas 2017 Pfleger haben beste Perspektiven

Jugendliche, die eine Lehre anstreben, haben in Sachsen-Anhalt die Qual der Wahl. Der neue Chancenatlas kann ihnen Orientierung bieten.

16.03.2017, 23:01

Magdeburg l Kfz-Mechaniker und Verkäuferin zählen zu jenen Jobs, die Jugendliche nach der Schule besonders häufig für sich in Erwägung ziehen. Doch die besonders beliebten Ausbildungen bieten langfristig nicht immer die besten Berufsaussichten. Die Bundesagentur für Arbeit in Halle hat jetzt den Chancenatlas für Sachsen-Anhalt neu aufgelegt. Auf 24 Seiten lässt sich nachlesen, welche Vergütungen in der Ausbildung gezahlt werden und welche Berufe perspektivisch die besten Chancen bieten.

Um die Chancenberufe zu ermitteln, haben die Arbeitsmarktexperten untersucht, in welchen Berufen es viele ältere Arbeitskräfte gibt, die in den kommenden Jahren in Rente gehen, und wie sich der jeweilige Arbeitskräftebedarf entwickeln wird.

Mit ordentlichen Vergütungen schon während der Lehre können angehende Mechaniker rechnen. Hier gibt es in mehreren Disziplinen in den ersten Jahren im Durchschnitt monatlich etwas mehr als 1000 Euro. Berufe im Bereich Mechatronik, Automatisierungstechnik und Werkzeugtechnik bieten zudem auch langfristig gute Berufsperspektiven.

Langfristig gute Aussichten attestieren die Arbeitsmarkt-Experten auch jenen, die eine Karriere in Gesundheitsberufen oder im Pflegesektor anstreben. Hier werden monatlich im Schnitt mehr als 2800 Euro brutto gezahlt. Und angesichts der alternden Gesellschaft lässt sich absehen, dass auch in den kommenden Jahren Nachwuchskräfte in diesen Bereichen händeringend gesucht werden. Einziger Haken: Die Vergütungen in der Ausbildung können mit denen, die in anderen Fachrichtungen gezahlt werden, nicht mithalten.

Zu den gut bezahlten Berufsausbildungen zählt im Chancenatlas auch die Lehre zum Verwaltungsfachangestellten. Auch hier gibt es in den ersten Jahren monatlich im Schnitt 928 Euro. Sehr rosig schätzt die Bundesagentur für Arbeit die Jobperspektiven in diesem Bereich jedoch nicht ein. Und das ist kein Wunder: Land und Kommunen waren in den vergangenen Jahren knapp bei Kasse, haben Stellen eher abgebaut als geschaffen. Und es spricht nur wenig dafür, dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird. In der Ausbildung gut bezahlt werden auch Bankkaufleute – doch in Zeiten der Digitalisierung und des Sterbens von Bankfilialen sehen die langfristigen Perspektiven eher mau aus.

Im Chancenatlas haben die Arbeitsmarktexperten nicht nur die Chancenberufe im Allgemeinen aufgelistet, sie haben auch untersucht, welche regionalen Unterschiede es gibt. Im Großraum Magdeburg bieten Berufe in den Bereichen Metall- und Elektrobranche, Baugewerbe und Krankenpflege lukrative Karriereperspektiven. In der Altmark sollten sich Jugendliche in den Sparten Energietechnik, Baugewerbe und Krankenpflege umschauen. Im Harz und im Salzlandkreis gibt es zudem auch Perspektiven in der Altenpflege.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für Jugendliche ist bei der Wahl der Ausbildung auch die Frage, wie groß die Chancen sind, nach der Lehre auch übernommen zu werden. Nach Angaben der Arbeitsmarkt-Experten weist der Energiesektor mit 93 Prozent die höchste Übernahmequote auf.

Das verarbeitende Gewerbe kommt auf 74 Prozent, der Gesundheitssektor auf 62 Prozent. Über alle Ausbildungsberufe hinweg lag die durchschnittliche Übernahmequote zuletzt bei 64 Prozent. Die Quoten sind aber nur bedingt aussagekräftig. Manche Lehrlinge entscheiden sich nach ihrer Ausbildung beispielsweise dafür, noch ein Studium zu absolvieren.

Den Chancenatlas 2017 bietet die Bundesagentur für Arbeit hier zum Download an.