Apple Mehr Freiheit für Siri

Apple hat kommende Funktionen für seine Geräte und Dienste vorgestellt. Die zehn wichtigsten Ankündigungen.

14.06.2016, 11:43

Cupertino (dpa) l Apple öffnet wichtige Dienste und exklusive Funktionen für eine Nutzung durch Partner – aber auch Wettbewerber. Auf der Entwicklerkonferenz WWDC kündigte Apple-Chef Tim Cook an, dass künftig der Apple-Kommunikationsdienst iMessage, die Sprachsteuerung Siri und die Karten-Anwendung Maps durch Programmierschnittstellen (API) von außen her umfassend angesprochen werden können. Bislang war dies Apps von Apple vorbehalten.

Die zehn wichtigsten Neuheiten:

Siri kommt in mehr Apps und auf den Mac: Software-Entwickler können künftig Apples sprechende Assistentin zur Bedienung ihrer Anwendungen nutzen. Damit dürfte man sich künftig viel häufiger mit den Geräten unterhalten. Außerdem kommt Siri im Herbst auch auf Mac-Computer.

iMessage wird für App-Entwickler geöffnet: Sie können künftig ihre Anwendungen direkt innerhalb des Kurzmitteilungsdienstes laufen lassen. Außerdem können Emojis und Sticker auch von anderen Anbietern kommen. Damit greift Apple unter anderem Facebooks Messenger an.

Mehr Funktionen für Apple-Karten: Auch die Karten-Anwendung wird für andere Dienste geöffnet. Damit wird man sich zum Beispiel einen Tisch reservieren oder einen Wagen bestellen können, ohne die Karten-App zu verlassen. Zudem soll die Navigation besser werden.

Fokus auf das vernetzte Zuhause: Über die App "Home" kann kompatible Haustechnik gesteuert werden. Zum Beispiel Lampen, Steckdosen oder Garagentore. Man sie auch bündeln, damit zum Beispiel beim Schlafengehen mit einem Knopfdruck Licht und Elektrogeräte ausgeschaltet werden und die Jalousien herunterfahren.

Apples Musik-App wird übersichtlicher: Nach dem Start vor einem Jahr zusammen mit dem hauseigenen Streaming-Musikdienst hatten Nutzer ihre Bedienung zum Teil als kompliziert und unlogisch kritisiert. Nun kommt eigene Musik statt Vorschlägen stärker in den Vordergrund.

Inhalt von Fotos wird erkannt: Apples Foto-App kann künftig Gesichter und Objekte erkennen und die Bilder nach Ereignissen bündeln. Damit folgt Apple Google-Funktionen – die Bilder sollen aber komplett auf dem Gerät und nicht in der Cloud analysiert werden.

Apple Pay auch für Online-Käufe: Bisher konnte man mit Apples Dienst nur an Ladenkassen bezahlen. Jetzt wird er auch für Einkäufe im Internet freigeschaltet. Die Zahlung wird dabei per Fingerabdruck auf dem iPhone bestätigt. Für Deutschland wurde der Service immer noch nicht angekündigt – aber für Frankreich und die Schweiz.

Die Apple-Uhr wird schneller: Ein zentraler Kritikpunkt von Nutzern bei der vor gut einem Jahr gestarteten Apple Watch ist, dass die Apps langsam anspringen. Jetzt sollen sie sieben Mal schneller starten. Der längliche Knopf an der Seite soll statt Kontakten den Zugriff auf die meistbenutzten Apps eröffnen.

Mehr Komfort für die Telefon-Funktion: Voicemails können künftig automatisch in Text umgewandelt werden. Und Internet-Telefoniedienste werden besser ins iPhone integriert.

App-Fernbedienung für das Apple TV: Die Fernsehbox von Apple wird man künftig auch über eine App statt per Fernbedienung steuern können. Ein Vorteil ist, dass dem Nutzer die gewohnte Tastatur zur Eingabe etwa von Suchanfragen zur Verfügung stehen wird.