Arbeitsmarkt Viele Männer ohne Job

Im Wintermonat Januar ist die Anzahl der Menschen ohne Job in Sachsen-Anhalt um fast 10.000 gestiegen. Männer auf dem Bau und Frauen aus dem Handel haben Jobs verloren.

31.01.2017, 09:48

Halle (dpa) l Weniger Jobs, mehr Entlassungen – der Winter und befristete Verträge hinterlassen ihre Spuren am Arbeitsmarkt: In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Im Januar waren rund 112.600 Menschen ohne Job. Das waren rund 9500 mehr als im Dezember, aber auch etwa 14.200 weniger als im Vorjahr, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle mitteilte. In keinem anderen Monat würden mehr Menschen arbeitslos. So stieg die Arbeitslosenquote im Januar im Land auf 9,8 Prozent, nach 9 Prozent im Dezember. Im Januar 2016 lag die Quote bei 10,9 Prozent.

Betroffen vom Jobverlust waren vor allem Männer, derzeit liegt ihr Anteil bei 57 Prozent der Arbeitslosen. Grund für den Anstieg der Erwerbslosigkeit im Januar sei vor allem der Winter. Tätigkeiten im Freien wie auf dem Bau, in der Land- und Gartenwirtschaft ruhen teils witterungsbedingt. Zudem liefen zum Jahresende 2016 befristete Arbeitsverträge aus wie etwa im Handel für das Weihnachtsgeschäft. Im Januar wurden 12.600 Menschen entlassen und meldeten sich arbeitslos, 5100 mehr als im Vormonat. "Der saisontypisch Anstieg darf nicht überbewertet werden, der Arbeitsmarkt ist stabil", erklärte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius.

Arbeitgeber meldeten im Januar in Sachsen-Anhalt 3600 neue Stellen, überwiegend saisonbedingt 670 weniger als im Vormonat. Aktuell haben die Arbeitsagenturen und Jobcenter im Land den Angaben zufolge 16 200 Stellen im Bestand, 1300 mehr als im Vorjahr. Gesucht werden vor allem Mitarbeiter in den Branchen Metall, Verkehr, Logistik sowie in Büro- und Gesundheitsberufen. Regional entwickelt sich die Arbeitslosigkeit im Land unterschiedlich. So haben die Landkreise Mansfeld Südharz mit 13 Prozent und Stendal mit 12 Prozent die höchste Erwerbslosigkeit, die niedrigste verzeichneten die Landkreis Börde mit 7,2 Prozent und Harz mit 7,7 Prozent.

Experten hatten im Vorfeld des aktuellen Berichts auch bundesweit mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn gerechnet. So waren im Januar rund 2,777 Millionen Männer und Frauen in Deutschland arbeitslos, 209.000 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Punkte auf 6,3 Prozent (Januar 2016: 6,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 143.000 Erwerbslose weniger, wie die Bundesagentur in Nürnberg weiter mitteilte.