1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Ifa eröffnet in Polen und schaut nach Mexiko

Automobilzulieferer Ifa eröffnet in Polen und schaut nach Mexiko

In Polen eröffnet der Zulieferer Ifa Rotorion aus Haldensleben ein neues Werk. Planungen für einen Bau in Mexiko sind weit fortgeschritten.

28.06.2017, 23:01

Ujest l Nach nur sieben Monaten Bauzeit eröffnet Sachsen-Anhalts größter Automobilzulieferer Ifa Rotorion am Donnerstagvormittag ein neues Werk im polnischen Ujest. Rund 100 Millionen Euro hat das Unternehmen aus Haldensleben (Landkreis Börde) in den neuen Standort nordwestlich von Kattowitz investiert. Zum Start der Produktion nehmen 125 Beschäftigte ihre Arbeit auf. Ifa plant die Belegschaft im Werk in den kommenden drei Jahren aber auf rund 500 zu erhöhen.

Ifa steigt mit dem neuen Werk in die Produktion von Seitenwellen ein, die vor allem in Fahrzeugen mit Elektroantrieb verbaut werden. Zunächst sollen in der Fabrik in Ujest rund 2000 Seitenwellen täglich hergestellt werden. Ab 2019 rechnet Ifa mit rund 12.000 Seitenwellen am Tag. „Mit dem neuen Standort in Polen stellen wir unser Geschäft breiter auf. Der Einstieg in das Seitenwellen-Geschäft bedeutet für uns zudem der Einstieg in die Elektromobilität", sagte Ifa-Rotorion-Chef Robert Gutsche der Volksstimme.

Gutsche kündigte gleichzeitig eine weitere Internationalisierung des Zulieferers an. Derzeit schaut sich Ifa in Mexiko nach einem Standort für ein neues Werk um. Nach Volksstimme-Informationen ist die Geschäftsleitung nördlich von Mexiko-Stadt fündig geworden. Ifa folgt damit dem Ruf zahlreicher Automobilhersteller, die bereits seit Jahren in Mexiko produzieren. Der Ifa-Rotorion-Geschäftsführer sagte: „Wir haben Kunden in Mexiko, die bei uns eine halbe Million Gelenkwellen bestellen wollen. Das ist für uns ein klarer Business-Case." Bereits 2019 soll die neue Fabrik in dem lateinamerikanischen Land die Produktion aufnehmen. Gut 25 Millionen dürfte Ifa der Neubau kosten.

Weltweit beschäftigt Ifa Rotorion nach eigenen Angaben 2500 Mitarbeiter, 1800 davon in Sachsen-Anhalt. Für die Haldensleber ist der Standort in Ujest nach Charleston und Shanghai der dritte im Ausland. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 565 Millionen Euro – rund zwölf Prozent mehr im Vergleich zu 2015.