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Bioprodukte Letzte Chance für einheitliches EU-Biosiegel

EU-Regeln für Bioprodukte sollen Verbrauchern die Auswahl erleichtern. Die Beratungen verlaufen bislang ergebnislos.

Von Verena Schmitt-Roschmann 12.06.2017, 23:01

Luxemburg (dpa) l Bundesagrarminister Christian Schmidt hat einfache und übersichtliche EU-Regeln für Bioprodukte angemahnt. Der bisher debattierte Entwurf für eine EU-Ökoverordnung steht nach seinen Angaben womöglich kurz vor dem Scheitern.

Nach dem jahrelangen Streit soll es nun bis Monatsende einen letzten Einigungsversuch geben. Darauf einigten sich Bundesagrarminister Christian Schmidt und seine EU-Kollegen gestern. „Eine neue Ökoverordnung muss praktikabel und nachvollziehbar sein, um Vertrauen bei Verbrauchern und Produzenten zu sichern“, betonte Schmidt.

Es geht um eine Verordnung mit Regeln zum Anbau und zur Kennzeichnung von Produkten aus der ökologischen Landwirtschaft. Die EU-Kommission hatte Anfang 2014 einen Entwurf vorgelegt. Ziel war, mit übersichtlichen Biosiegeln Verbrauchern die Auswahl zu erleichtern und Etikettenschwindel zu unterbinden. Seit Oktober 2015 ringen Kommission, Mitgliedsländer und EU-Parlament um die Details. Jetzt soll es eine letzte Verhandlungsrunde geben.

Minister Schmidt sagte, Deutschland setze sich für eine pragmatische Lösung ein. Nötig sei ein zukunftsfähiger Rechtsrahmen für den Ökolandbau. Es gelte nun, Lösungen für die Schwachstellen am Entwurf zu finden. Malta soll als derzeitiger EU-Ratsvorsitz bis zum 21. Juni Vorschläge erarbeiten und dann erneut mit dem Europaparlament verhandeln. Gelinge kein Durchbruch, „müssen wir einen Neustart ins Auge fassen“, sagte Christian Schmidt.