Bundespolitik Ex-DGB-Chef Sommer rät SPD zu Links-Bündnis
Ein neuer Bundestag wird 2017 gewählt. Dabei sollte sich die SPD nicht nur auf gewohnt Koalitionspartner einlassen, rät Michael Sommer.
Magdeburg l Der frühere DGB-Chef Michael Sommer macht sich für Rot-Rot-Grün auf Bundesebene stark. "Die SPD braucht eine realistische Machtoption. Ihr Dasein als dauerhafter Juniorpartner wird sie nicht nach vorne bringen", sagt Sommer im Interview mit der Volksstimme (Dienstag). "Wenn man in Deutschland wieder eine Regierung links der Mitte erreichen möchte, dann muss man irgendwann eine Koalition zwischen SPD, Grünen und Linken hinbekommen."
Sommer ist über Jahrzehnte Mitglied der SPD geblieben - auch nach dem Zerwürfnis mit Gerhard Schröder wegen der Agenda 2010, "weil ich die Partei nicht den Schröders dieser Welt überlassen wollte", wie Sommer betont.
Zum Verhältnis der SPD zu den Gewerkschaften erklärt er: "Die SPD hat die Erfahrung gemacht, dass sie ohne die Gewerkschaften keine Wahlen gewinnt." Sommer betont aber auch, dass die Partei nicht allein das machen sollte, was die Gewerkschaften sagen. "Sie sollte aber die Verbindungen zu ihnen stärken, um einen Bezugspunkt zur Arbeitswelt, zur Welt der kleinen Leute zu behalten. Dann wird sie auch wieder zu einer Partei für diejenigen, die es gut meinen mit den kleinen Leuten. Auch jene aus dem Bildungsbürgertum und dem besitzenden Mittelstand, denen bewusst ist, dass es Deutschland mit einem gewissen sozialen Ausgleich besser geht."
