1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Unterstützung für kleine Unternehmen

Digitale Agenda Unterstützung für kleine Unternehmen

Das Wirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt entwickelt neue Förderprogramme und treibt den Breitbandausbau voran.

16.07.2017, 14:04

Magdeburg (dpa) l Förderung für Digitale Projekte oder ein Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft: Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sollen von der Digitalen Agenda des Landes profitieren. Bis Herbst soll das Papier fertig sein. Ziel sei, neben einer langfristigen Strategie auch konkrete Maßnahmen für jedes einzelne Ressort festzulegen, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Wünsch. Insgesamt acht Workshops im ganzen Land hat das Ministerium zu Themen wie Digitalisierung der Arbeitswelt, digitale Infrastruktur oder Kreativwirtschaft veranstaltet. "Da sind eine Menge Ideen zusammengekommen", sagte Wünsch. Möglichst viele dieser Ideen sollen nun aufgearbeitet werden und in die Agenda einfließen.

Eine Idee ist ein sogenannter Innovationsscheck. Das Förderinstrument soll kleinen und mittleren Unternehmen helfen, erste eigene Projekte gemeinsam mit Ideengebern aus der IT- und Kreativwirtschaft umzusetzen. Damit würde die Entwicklung neuer innovativer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle unterstützt, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Insgesamt soll dafür eine Million Euro aus Bundes- und Landesmitteln bereitgestellt werden. Der Entwurf einer Richtlinie werde derzeit erarbeitet. Die Förderung soll dann bereits 2018 starten. Angedacht ist, pro Projekt einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro zu zahlen.

Ein weiteres Projekt seien regionale Digitalisierungszentren, sagte Wünsch. Vor Ort in den Regionen sollen sich Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft zusammentun. Auch das soll vor allem kleinen und mittleren Unternehmen helfen, digitale Innovationen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Vorgesehen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Verbänden, Kammern, Initiativen, Unternehmen und Startups der IT- und Kreativwirtschaft. Ein Ideenwettbewerb zur Auswahl der zu fördernden Zentren soll noch in diesem Jahr beginnen. Auch für dieses Projekt soll es eine Million Euro aus Bundes- und Landesmitteln geben.

Darüber hinaus soll im Rahmen der Agenda jedes Ressort auf konkrete Maßnahmen verpflichtet werden. "Das wird die größte Herausforderung werden", sagte Wünsch. Ziel sei, dass sich diese Maßnahmen in drei bis fünf Jahren umsetzen ließen.

Parallel zur Digitalen Agenda steht vor allem der Ausbau schneller Internetverbindungen auf Wünschs Prioritätenliste ganz oben. Zahlreiche Förderprojekte zum Breitbandausbau liefen bereits. Mit öffentlichen Geldern gefördert werden könne aber nur dort, wo sich kein privater Investor finden lasse. Nach letzten Erhebungen war Sachsen-Anhalt stets Schlusslicht unter den Bundesländern, was die Versorgung von Haushalten und Unternehmen mit schnellem Internet angeht. "Ich will weg von diesem letzten Platz", sagte Wünsch.