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Energiewende Rekordjahr für Windkraft

Im vergangenen Jahr produzierten Windräder in Sachsen-Anhalt so viel Strom wie noch nie.

18.11.2016, 23:01

Halle l Windenergieanlagen in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr so viel Strom in das Netz eingespeist wie nie zuvor. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Halle lieferten die 2667 Windkraftwerke im Bundesland rund ein Drittel des in Sachsen-Anhalt erzeugten Stroms. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromproduktion des Landes sei auf 53,9 Prozent gestiegen, so die Behörde. Die Windkraft ist den Angaben zufolge mit 32,4 Prozent der wichtigste Energieträger in der Stromproduktion Sachsen-Anhalts. Braunkohle belegte mit nur noch 28 Prozent Platz zwei. Danach folgte Erdgas mit einem Anteil von 11,7 Prozent. Die Verpflichtung der Netzbetreiber, Strom aus erneuerbaren Energiequellen vorrangig abzunehmen, habe dazu beigetragen, konventionelle Energieträger weiter zurückzudrängen, sagte der Präsident des Statistischen Landesamtes, Michael Reichelt.

Durch die stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung habe sich zudem der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 verringert.  Die Kohlenstoffdioxid-Emissionen aus dem Energieverbrauch seien in Sachsen-Anhalt zwischen 1995 und 2014 um elf Prozent zurückgegangen. Allein durch den geringeren Einsatz von Braunkohle bei der Stromproduktion seien seit 1995 rund 2,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. „Braunkohle hat in den vergangenen 20 Jahren deutlich an Bedeutung verloren“, stellte Reichelt fest.

Weil immer mehr Strom aus Wind, Sonne und Biomasse in das Stromnetz eingespeist wird, steigt auch der Anteil der Erneuerbaren am Verbrauch: Im vergangenen Jahr hat Sachsen-Anhalt seinen Stromverbrauch erstmals zu mehr als zwei Dritteln aus erneuerbaren Energien decken können. Das Ziel der Bundesregierung, den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2035 auf bis zu 60 Prozent anzuheben, habe Sachsen-Anhalt bereits heute erreicht, sagte Reichelt.

Sachsen-Anhalts oberster Statistiker blickte auch in die Mülltonnen der Einwohner im Bundesland: Jeder Sachsen-Anhalter habe im vergangenen Jahr 462 Kilogramm Haushaltsabfall produziert. Das sind 13 Kilogramm mehr als noch vor zehn Jahren. Vor allem organischen Müll würden die Menschen immer häufiger in die Biotonne werfen – 2015 seien es 125 Kilogramm pro Kopf gewesen.