1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Investitionsbank sucht neue Identität

EIL

Förderprogramme Investitionsbank sucht neue Identität

Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) schraubt an ihrer Strategie und setzt zukünftig auf das klassische Bankgeschäft.

03.05.2017, 23:01

Magdeburg l Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) schraubt an ihrer Strategie: In den kommenden Jahren werde sich das Förderinstitut des Bundeslandes verstärkt auf das klassische Bankgeschäft konzentrieren, sagte Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) am Mittwoch in Magdeburg. Als An-Anstitut der NordLB verwaltet die Investitionsbank derzeit mehr als ein Dutzend Förderprogramme des Landes, berät und übernimmt auch klassische Bankaufgaben wie Darlehen oder Beteiligungen.

Im vergangenen Jahr hat die IB ihr Fördergeschäft deutlich ausbauen können. 3858 Anträge auf Zuschüsse seien bewilligt worden, sagte IB-Chef Manfred Maas. An Unternehmen, Wissenschaftler und Kommunen in Sachsen-Anhalt seien 514,7 Millionen Euro Zuschüsse geflossen (2015: 225,6 Millionen Euro). Gleichzeitig sei das Geschäft mit Darlehen stabil geblieben. „Die Investitionsbank hat erneut Leistungsfähigkeit bewiesen“, erklärte Maas.

Der IB-Chef sieht sein Institut für die Zeit nach der derzeit laufenden Förderperiode der Europäischen Union gerüstet. Wenn nach 2020 deutlich weniger Geld aus Brüssel nach Sachsen-Anhalt fließen wird, verändert das auch das Geschäft der Förderbank. „Künftig wird es weniger um die Abwicklung der EU-Fördergelder gehen“, sagte Maas. Im Fokus stünden das Entwickeln kreativer Förderprogramme und Fonds, die den Landeshaushalt entlasten und einen nachhaltigen Wert für Sachsen-Anhalt böten, so Maas. Finanzminister Schröder kündigte an, weitere Konzepte für die künftige Ausrichtung der IB erarbeiten zu wollen. NordLB-Vorstand Hinrich Holm sieht die Investitionsbank für die neuen Aufgaben gerüstet. Er bescheinigte am Mittwoch eine „stabile Kapitalbasis“.

Seit der Gründung hat die IB mehr als 64 Millionen Euro Eigenkapital erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr fuhr das Institut erneut einen respektablen Gewinn von fünf Millionen Euro ein. Hinzu kommen rund 100 Millionen Euro Einlagen, die das Land der IB dauerhaft zur Verfügung gestellt hat. In diesem Jahr rechnet die Investitionsbank noch einmal mit steigenden Anträgen auf Investitionszuschüsse.

Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen hätten sich Förderbedingungen verbessert. Sie könnten nun leichter den maximalen Fördersatz in Höhe von 35 Prozent erreichen, so Maas. „Wir gehen davon aus, dass länger geplante Investitionen jetzt auch umgesetzt werden“, sagte er.